FMK: Digitalisierung, Smartphonenutzung und 5G-Ausbau 2022

verfasst am 27.4.2023
FMK: Digitalisierung, Smartphonenutzung und 5G-Ausbau 2022

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) präsentierte heute die Wirtschafts- und Verkehrsdaten der österreichischen Mobilfunkindustrie im Jahr 2022. Zudem auch wie Österreicher*innen zur Digitalisierung stehen, wie das Smartphone wirklich genutzt wird und Aktuelles zum 5G-Ausbau in Österreich.

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Mehr SIM-Karten denn je

2022 gab es den bisher höchsten Anteil an aktiven SIM-Karten: 24,03 Mio. werden laut FMK in Österreich genutzt, alle Anbieter zusammengerechnet. Das ergibt eine Steigerung von etwa 3,2 Mio. SIM-Karten. Von den über 24 Mio. sollen mittlerweile 10,5 Mio. SIM-Karten ausschließlich auf den M2M-Bereich entfallen, also für Maschinenanwendungen und reine Kommunikation im Internet der Dinge (IoT).

Weniger Gesprächsminuten, mehr Datenvolumen

Beim Datenvolumen gibt es nach Berechnungen des FMK einen neuen Rekord: Erstmals wurden über 4.000 Petabyte (also mehr als 4 Milliarden Gigabyte) mobil übertragen. Das ist etwa 55-mal mehr als vor zehn Jahren. In der Coronakrise 2020 wurden laut FMK durch die zahlreichen Lockdowns noch 29,1 Mrd. Gesprächsminuten verbraucht, nun ging er zurück. 2022 lag der Anteil nur noch bei 23,7 Mrd. Minuten. Das ist erstaunlicherweise immer noch höher als in den Jahren vor Corona, wo er bei rund 22 Mrd. Minuten lag. Dies dürfte, laut FMK, an den gesteigerten Home-Office-Tätigkeit liegen, obwohl die Nutzung von Telefonie via App, wie etwa WhatsApp, den Facebook Messenger oder ähnliches, immer stärker wird. Diese wird jedoch dem Datenvolumen zugerechnet, nicht den Gesprächsminuten.

5G und die Netzbetreiber

Mittlerweile gibt es in Österreich rund 18.500 aktive Mobilfunkstandorte, davon rund 9.000 mit 5G-Sendeanlage. Trotz der schwierigen Topographie Österreichs soll die technische Abdeckung von 5G soll laut FMK fast flächendeckend sein und bei rund 90 Prozent der Bevölkerung liegen. Bis 2025, muss laut Ausbauverpflichtung, die Abdeckung mindestens bei 93 Prozent der Bevölkerung erreichen. Auch 98 Prozent aller Hauptwege sollen dann mit mobilem Internet mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s versorgt sein.

Laut der Ausbauverpflichtung müssen die Ausbauten bis Ende 2025 erfolgen. Die Mobilfunknetzbetreiber werden dieser Verpflichtung auch nachkommen.

Volker Libovsky
Präsident des FMK und CTIO von Magenta Telekom

Letztes Jahr erzielten die Mobilfunknetzbetreiber, nach Zahlen des FMK, 3,375 Milliarden Euro Umsatz ausschließlich im Mobilfunkbereich. Damit stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr (2021: EUR 3,290 Mrd.) nur leicht. Investiert wurden von den Netzbetreibern in die Netze 881 Mio. Euro. Bis 2030, vermutet das FMK, werden wohl noch 3 Milliarden Euro in den Ausbau folgen.

Digitalisierungsschub

Das FMK ließ eine Umfrage durch das Institut MAKAM machen. Im Vergleich zur gleichen Umfrage von 2017, zeigen sich interessante Ergebnisse. Bei der Nutzung ihres Smartphones nennt der Durchschnitt der Befragten neun Funktionen, für die sie das Handy nutzen. 2017 lag die eigenständige Nennung noch bei sechs Funktionen.

Auf die Frage „Wie verwenden sie Smartphone?“ ist vor allem die App WhatsApp sehr beliebt, 87 Prozent der Befragten nennen sie von selbst. Auch Fotografieren (83 Prozent) und als Wecker (68 Prozent) sind häufige Nennungen. Ausschließlich zum Telefonieren wird das Handy nur noch von einer Minderheit von 2 Prozent genutzt.

Das Handy ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser des modernen Lebens geworden.

Margit Kropik
Geschäftsführerin des FMK

Bei genauerem Nachfragen ergibt sich folgendes Bild: Die häufigste Nutzung gibt es mit 64 Prozent für Online-Banking, das offenbar einen Nerv getroffen hat. 2017 lag die Nutzung noch bei nur 23 Prozent.

Auf dem zweiten Platz mit 55 Prozent liegt der Einkauf des nichttäglichen Bedarfs via Smartphone, wie Kleidung oder Möbel – hier sind es vor allem Frauen und jüngere Bevölkerungsschichten. Auf dem dritten Platz landen Amtswege, die zu 52 Prozent digital erledigt werden, vor allem von Männern stark genutzt.

Die Akzeptanz des bargeldlosen Bezahlens liegt mit nur einem guten Fünftel der Befragten (21 Prozent) ist eher verhalten und wird vor allem von Personen mit höherem Bildungsstand genutzt.

Wenig überraschend ist die starke Mobiltelefonie: Über 97 Prozent geben an, hauptsächlich mobil zu telefonieren, wobei das Smartphone einen Anteil von 95 Prozent daran hat. Nur noch 2 Prozent geben an, eher das Festnetz für Telefonate zu nutzen. Auch 5G ist in der Bevölkerung angekommen. Hier steht für die meisten vor allem die bessere Nutzung im Vordergrund: 63 Prozent erwarten sich dadurch eine schnellere, 48 Prozent eine stabilere Mobilfunkverbindung.

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Handys in der Schule? Smartphones in der Gesellschaft

Vor allem für die Entwicklung von Industrie und Wirtschaft (71 Prozent), Gesundheitswesen (63 Prozent), Bildung (60 Prozent) und für den Arbeitsmarkt (57 Prozent) sind sich die Österreicher*innen laut der Befragung darüber einig, dass die Digitalisierung positive Effekte hat und haben wird. 39 Prozent beurteilen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft positiv, jedoch befürchten 35 Prozent negative Auswirkungen.

Ob das Smartphone in der Schule auch einen Platz haben darf, wird von den meisten Leuten abgelehnt. Nur 12 Prozent, vor allem jüngere Menschen und Leute mit höherer Bildung, wollen eine stärkere Einbindung von Smartphones im Schulunterricht, auch um Kinder darauf vorzubereiten. 60 Prozent lehnt eine Nutzung im Unterricht ab, 28 Prozent wollen Handys an Schulen sogar komplett verbieten. Hier zeigt sich für das FMK ein besorgniserregendes Bild, da die Kinder mit der Technik und deren Gefahren vor allem in den sozialen Medien völlig alleingelassen werden. Eine stärkere und schrittweise Einbindung in den Schulunterricht wäre angesichts der steigenden Digitalisierung für eine hohe Medienkompetenz aber laut FMK wünschenswert.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.