Die digitalen Nutzungsgewohnheiten sind stark im Wandel. Einerseits hält 5G Einzug, andererseits meint rund die Hälfte der jungen Erwachsenen, sie nutzen smarte Geräte zu stark.
Mit den Digital Consumer Trends 2022 beleuchtet Deloitte die digitalen Nutzungsgewohnheiten von Konsumentinnen und Konsumenten weltweit. Unter den 38.000 Befragten in 22 Ländern waren auch rund 1.000 Personen aus Österreich. Die Ergebnisse zeigen: Mittlerweile überdenken viele Österreicherinnen und Österreicher ihren digitalen Konsum.
5G erfreut sich steigender Beliebtheit
Österreich wechselt immer stärker zum Mobilfunknetz 5G. Zwar hat hierzulande die Hälfte der Befragten noch kein 5G-fähiges Mobiltelefon, immerhin nutzen aber schon 12 Prozent das 5G-Netz bereits regelmäßig. Rund 17 Prozent wollen sich beim nächsten Handykauf auch ein 5G-fähiges Smartphone zulegen. 15 Prozent haben zwar bereits ein 5G-fähiges Handy, aber noch keinen 5G-Tarif.
Die Hemmschwellen vor dem neuen Netz schwinden. Während im Vorjahr noch 28 Prozent der Befragten 5G mit Gesundheitsrisiken in Verbindung brachten, ist dieses Bedenken dank verbesserter Aufklärung zunehmend in den Hintergrund gerückt. Stattdessen sehen 40 Prozent die Chance auf eine bessere Internetverbindung.
Die 5G-Technologie ermöglicht nicht nur schnelleres mobiles Internet und eine bessere Netzabdeckung, sondern auch die Verbreitung künftiger Smart-Home- und Connected-Car-Systeme. Es liegt an den Anbietern, diese Vorteile weiterhin stark zu kommunizieren, um so schon bald das volle Potenzial des Netzes ausschöpfen zu können
Nikola SüsslPartner bei Deloitte Österreich
Digitales Fasten
Immer mehr wollen „digital fasten“: Laut Studie wollen insgesamt rund 40 Prozent weniger Zeit vor den Bildschirmen verbringen. Hier zeigen sich jedoch gravierende Unterschiede zwischen den Altersgruppen, denn gerade die jungen Erwachsenen hinterfragen sich selbst stark: So sind 52 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Überzeugung, ihre smarten Devices zu intensiv zu nutzen. Bei den 55- bis 65-Jährigen sind es nur 23 Prozent.
Bei der jüngeren Generation sind smarte Geräte heute fast omnipräsent. Die ständige Erreichbarkeit ist mittlerweile aber für viele eine Belastung. Mehr als die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen gibt sogar an, dass ihre Schlafqualität darunter leidet. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung wird es immer schwieriger, hier eine gute Balance zu finden
Nikola SüsslPartner bei Deloitte Österreich
Auch Streaming -Dienste wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime stehen zunehmend unter Druck. Waren diese zu Beginn der Pandemie die großen Gewinner der Krise, hat die Branche nun mit einem Einbruch der Nutzerzahlen zu kämpfen. 17 Prozent der Befragten geben an, im vergangenen Jahr einen Streaming-Service gekündigt zu haben. Verantwortlich dafür sind vor allem die steigenden Kosten: Fast ein Viertel muss bei laufenden Abos sparen, um die Teuerungen in anderen Bereichen auszugleichen. 20 Prozent finden laut Studie die Kosten für Streaming-Dienste mittlerweile ohnehin zu hoch.
Konsumenten werden kritischer
Auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz rücken im Zusammenhang mit neuen Technologien stärker in den Fokus: Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass Hersteller den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte verpflichtend angeben müssen. Gleichzeitig ist das Vertrauen in jene Technologiefirmen, die diese Informationen bereits teilen, aber gering: Nur 36 Prozent glauben, dass diesbezüglich wahrheitsgemäße Aussagen getroffen werden.