Wer sich viel im Freien aufhält, der braucht ein robustes Handy. Welche das sind, worauf man dabei achten muss, und was dein Outdoor-Tarif alles können sollte, listen wir hier auf.
Egal ob für Extremsportarten oder für den staubigen Arbeitsalltag auf der Baustelle: Outdoorhandys sind dort gefragt, wo dem Smartphone Staub, Nässe und unsanfte Behandlungen drohen. Daher sind sie meist wesentlich robuster verbaut, aber keine Designschönheiten.
Schutzklassen
Outdoorhandys sind dafür konzipiert Wasser, Hitze, Kälte, Dreck und Stürze zu überleben. Wie gut sie das können, zeigt sich in ihrer Zertifizierung. Diese darf der Hersteller nur angeben, wenn ein genormter Test beweist, was das Handy aushält. Hier gibt es zwei wichtige Normen:
- IP Zertifizierung: Die IP-Schutzklasse gibt an, wie gut das Gehäuse vor Fremdkörpern und Wasser abgeschirmt ist. Je höher die beiden Ziffern sind, desto dichter ist die Handy-Hülle. Die erste Ziffer gibt an, wie stark das Handy gegen Staub geschützt ist, die zweite wie wasserresistent es ist.
Schutzklasse | Fähigkeit |
---|---|
IP67 | staubdicht, geschützt gegen zeitweiliges Eintauchen in Wasser |
IP68 | staubdicht, geschützt gegen Eintauchen in Wasser |
IP69 | staubdicht, geschützt gegen Hochdruck und hohe Strahlwassertemperaturen mit Flachstrahldrüse |
- MIL-STD 810: Die Schutzklasse steht für einen US-amerikanischen, militärischen Qualitätsstandard, der bereits seit 1962 in unterschiedlichen Klassen angegeben wird. Der letzte Buchstaben kennzeichnet die jeweilige Generationen von MIL-STD 810A bis MIL-STD 810H. Outdoorgeräte nach diesem Standard können uneingeschränkte Leistung auch bei schwankenden Temperaturen zwischen -25 °C und 55 °C bis zu 24 Stunden bringen. Sie können unterschiedlichem Luftdruck, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, hohen Beschleunigungskräften, Schwingungen, Vibrationen und sogar Chemikalien standhalten. Allerdings dürfen Hersteller diese Angabe auch vergeben, wenn sie nur eines von den verschiedenen Kriterien (wie zum Beispiel nur für Fallhöhe) erfüllen.*
Schutzklasse | Fähigkeit |
---|---|
MIL-STD 810G | staubdicht, geschützt gegen Feuchtigkeit* |
MIL-STD 810H | staubdicht, geschützt gegen Feuchtigkeit* |
Eine Schutzklasse IP68 oder MIL-STD 810H ist für ein Outdoorhandy schon empfehlenswert. Damit kannst du dein Handy, wenn es in den Gatsch fällt, einfach aufheben, abwaschen und weiternutzen.
Stärke statt Schönheit
Klassische, glänzende Schönheiten sind die Outdoorhandys meistens nicht, sie haben eher einen sportlichen, coolen Look. Meist sind sie grob verbaut, die Hülle besteht etwa aus stoßabweisendem Gummi. Das Display ist meist kratzfest und überlebt sogar Stürze. Hier sind Handys mit Gorilla Glass Typ 6 und aufwärts gefragt.
Oft verfügen sie über einen bemerkenswert leistungsfähigen Akku, die rund 10 Stunden Laufzeit aushalten. Das ist für unterwegs durchaus wichtig. Wer Internet und Kamera nur wenig nutzt, kann meist auch einige Tage mit dem Akku durchkommen. Mitunter gibt es auch praktische Wechselakkus.
Wer GPS-Navigation Karten auf dem Outdoor-Handy installieren möchte, sollte auch auf einen guten Speicher ab 128 GB aufwärts achten.
Zusätzliche coole Features wie Barometer zum Messen des Luftdrucks, Hygrometer zum Messen der Luftfeuchtigkeit und Wärmebildkameras gibt es bei den meisten Outdoorhandys. Auch gibt es leistungsfähige GPS-Antennen für die Navigation, Action-Cams und meist auch eine überdurchschnittlich starke Taschenlampe.
Weniger Augenmerk liegt manchmal bei der Displayauflösung. Diese könnte für Spiele mit hohen Graphikansprüchen mitunter weniger geeignet erscheinen. Auch liegt die Prozessorleistung meist eher im akkuschonenden Mittelfeld.
Bekannte Outdoor Handymarken
Die bekannteste Outdoorhandymarke ist wohl CAT von Caterpillar, dem weltweit operierenden Hersteller von Baumaschinen. Auch die Samsung Xcover-Reihe sind Outdoorhandys, sowie ZTE Land Rover. Weniger bei uns bekannt sind die Marken Crosscall, Cubot, Ulefone, Oukitel und Doogee.
Outdoor Tarife: Tarife für Outdoor Handys
Bei einem Outdoor Tarif solltest du darauf achten, wofür du ihn wirklich nutzen möchtest.
Telefonierst du kaum, sind Spracheinheiten weniger nötig. Musst du dich beruflich oder privat mit vielen Leuten unterhalten, sind unlimitierte Spracheinheiten oft keine schlechte Idee. Da Telefonie-Freieinheiten mittlerweile sehr günstig sind, empfehlen wir lieber etwas mehr als zu wenig zu nehmen. Ganz genauso verhält es sich mit SMS.
Beim Datenvolumen hingegen solltest du genau darauf achten, wieviel du benötigst. Nimmst du zu viel, kostet der Tarif einfach mehr als er müsste. Nimmst du aber zu wenig, wird dein Tarif mit kostspieligen Zusatzkosten und -paketen einfach viel teurer, als ein anderer Tarif mit mehr Datenvolumen. Auf ausreichend Datenvolumen solltest du besonders achten, wenn du das Handy zur Navigation verwendest.
Wichtig ist hier auch darauf zu achten, ob du Roaming und vor allem Datenroaming benötigst. Nutzt du dein Handy auch im Ausland, muss dein Tarif unbedingt roamingfähig sein. Roamingfähige Tarife können in der EU fast wie in Österreich verwendet werden. Telefonie und SMS werden wie im Inland abgerechnet, nur das Datenvolumen ist oft etwas stärker begrenzt.
Telefonie ins Ausland wird hingegen meist weniger wichtig sein. Denn Auslandstelefonie bedeutet, dass du in Österreich jemanden im Ausland anrufst. Roaming hingegen bedeutet, dass du im Ausland anrufen und angerufen werden kannst.
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( Artikel veröffentlicht: 24.09.2021 )