Wo sind die Kinder? Und wo steckt der Partner eigentlich? Ob und wie Du Deine Familie und Freunde tracken kannst, klären wir hier.
Wo sind denn alle? Der Blick aufs Handy klärt auf: Ah, Susi steckt im Stau auf der Südosttangente, Christian ist bei einem Freund und Marie ist in ihrem Zimmer. Das kann vor allem für Familien und WGs sehr praktisch sein.
Denn so spart man sich Unmengen an SMS und Nachrichten, die fragen: „Wo bist Du gerade?“. Wir listen daher die besten Ortungs-Apps auf. Mit diesen kann man sehr einfach den Überblick darüber behalten, wo sich welches Familienmitglied oder welcher Freund aufhält.
Wenn Du mehr über die Technik zum Thema Ortung wissen möchtest, schau doch in unseren Ratgeber Handy orten: Alles zum Thema Handyortung.
Viele Apps können nicht nur mit Handys und Smartwatches verbunden werden, sondern auch mit eigenen Trackern: Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber Smart Tag Finder – Tracker wie Apple Airtag, Samsung SmartTag, Tile und Co..
Google Maps
Google Maps ist kostenlos und Du benötigst nur ein ganz normales Google-Konto - das Du vermutlich ohnehin hast. So kannst Du entweder dauerhaft oder auch nur kurz teilen, wo Du Dich befindest. Google Maps hat den Vorteil, dass eben auch nur ein kurzfristiges Teilen des Standorts möglich ist - bei anderen Apps gibt es das eher selten. So kannst Du etwa Deinen Freunden zeigen, dass Du Dich auf den Weg machst, und gleichzeitig Deinen Eltern dauerhaft, wo Du Dich befindest.
Geh dafür in die Google Maps App und klicke auf Dein Profilbild rechts oben. Dann suche den Punkt “Standortfreigabe” und klicke diesen an. Danach bestätigst Du noch mit “Standort teilen” und suchst den Kontakt aus, mit dem der Standort geteilt werden soll. Hier kannst Du entweder eine Stundenanzahl einstellen und damit nur kurzfristig Deinen Standort teilen oder auf “bis zur Deaktivierung” gehen und eine dauerhafte Erlaubnis aussprechen.
Life360
Die kostenlose App „Life360“ nutzt das genaue GPS Tracking. Auch stellt die intelligente Ortungs-App fest, wenn Du unterwegs bist und aktualisiert Deinen Handystandort häufiger, als wenn du zu Hause bist.
Die App aus den USA bietet zudem auch eine Panikfunktion: Im Notfall kann mittels einfachem Knopfdruck automatisch ein Telefonat gewählt oder eine SMS mit den GPS-Daten an alle oder bestimmte Gruppenmitglieder gesendet werden. Dieser Notfallknopf umgeht sogar ausgeschaltete Handys und dient als gruppenweites Alarmsystem. So kann ein Familienmitglied signalisieren, dass es Hilfe braucht oder gleich direkt eine Person anrufen. Die App eignet sich nicht nur um Kinder zu tracken, sondern auch für erwachsene Gruppenmitglieder. Das Tracking kann vorübergehend auch deaktiviert werden.
Auch kann unsicheres Verhalten beim Fahren (u. a. Handynutzung, schnelles Fahren, abruptes Bremsen und extreme Beschleunigung) angezeigt werden. Es gibt zudem auch eine Chatfunktion für Einzelmitglieder und einen Gruppenchat. Außerdem kann man natürlich auch das eigene verlegte Handy orten.
Gegen Aufzahlung kann man in der Premiumversion auch einen Alarm mit Push-Benachrichtigung einstellen, sobald ein bestimmtes Familienmitglied einen bestimmten Ort (etwa das eigene Zuhause, die Schule oder die Arbeit) verlässt. Auch lässt sich dann bis zu 30 Tagen einsehen, wo welches Mitglied war.
Familonet
Die “Familien Ortung – Die Eltern & Kinder“ App vom deutschen Softwarehersteller Familonet ist kostenlos nutzbar. Hier musst Du Dich nicht registrieren, sondern kannst mittels anonymen Modus ein Profil anlegen. Generell soll mit der App höchster Datenschutz nach EU-Richtform gegeben sein.
Über das Live-Tracking kannst Du sehen, wo sich die Mitglieder momentan aufhalten, diese können auch ein Notsignal setzen, wenn sie in Schwierigkeiten sind. Dabei entscheidet jeder Nutzer selbst, ob und wann die anderen Mitglieder der Gruppe seinen GPS Live-Standort sehen können. Auch hier wirst Du benachrichtigt, sobald das Kind eine vorgegebene Zone verlässt oder erreicht. Es kann aber auch seinen Standort selbsttätig teilen, sobald es an einem Ort angekommen ist.
In der kostenlosen Version kannst Du nur drei Zonen pro Gruppe eingeben, dafür sind viele andere Funktionen, wie etwa das Live-Tracking auch gratis dabei.
Google Family Link
Mittels der kostenlosen Google-App Family Link lässt sich nicht nur das eigene Kind orten, auch kann man damit Benutzungszeit für das Handy einstellen und die Aktivitäten des Kindes im Blick haben.
Sobald das Kind eine App oder einen anderen Download herunterladen möchte, bekommst Du eine Benachrichtigung und musst dem zustimmen. So kannst Du sicher stellen, dass Dein Kind nur geeignete Inhalte zu Gesicht bekommt.
Kaspersky Safe Kids
Mit der kostenlosen App „Safe Kids“ vom russischen Softwareunternehmen Kaspersky, das vor allem für sein Virenschutz bekannt ist, kannst Du den Aufenhaltsort Deines Kindes tracken. Gerade die Trackingfunktion der App ist allerdings nur bei der Kaufversion möglich.
Darüber hinaus kannst Du auch eine limitierte Bildschirmzeit einstellen und den Akkustand des Handys kontrollieren. Du kannst verfolgen, welche Apps Dein Kind nutzt und auch, wonach es googelt. Unangemessene oder schädliche Inhalte kannst Du mittels Fernzugriff blockieren.
iSharing
Mit der kostenlosen US-App „iSharing“ kannst den Standort Deines Kindes auslesen, und bekommst eine Benachrichtigung, sobald das Familienmitglied eine bestimmte Zone erreicht hat oder verlässt. Mittels Panikalarm kann in Notsituationen das Kind auf sich aufmerksam machen. Auch ist eine Chatfunktion gegeben.
Die App spielt viel Werbung aus, nur die Kaufversion ist werbefrei. In dieser gibt es zusätzlich eine Karte mit 3D-Elementen oder einen Standortverlauf.
GeoZilla
Mit der kostenpflichtigen App „GeoZilla“ werden die Standorte der Familienmitglieder nicht via genauerem GPS, sondern per Mobilfunk trianguliert. Dadurch ist die Messung weniger genau, dafür aber akkuschonender. Auch hier gibt es eine Standort-Benachrichtigung, sobald jemand eine vorgegebene Zone erreicht oder verlässt. Ebenso verfügt es über eine Fahrten- und Crash-Kontrolle. Die App kann mit einem Handy, einer Smartwatch oder auch mit einem eigenen GeoZilla GPS Tracker verbunden werden.
Find my Kids
Mit der kostenlosen App „Find my Kids” kannst Du den Standort Deines Kindes sehen. Sie lässt sich sowohl mit einem Handy, als auch mit einer Smartwatch verbinden. Du kannst eine Benachrichtigung erhalten, wenn Dein Kind eine bestimmte Umgebung betritt oder verlässt. Es ist möglich ihm bestimmte Aufgaben mitzuteilen, wie ein Buch zu lesen oder eine Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. Außerdem kannst Du sehen, welche Apps Dein Kind verwendet und wieviel Zeit es mit welcher App verbringt.
Mittels Tonsignal kannst Du auf Dich aufmerksam machen, falls das Handy des Kindes auf lautlos gestellt ist und es Dich nicht hört. Außerdem kannst Du den Akkustand seines Handys kontrollieren. Auch kann das Kind ein SOS-Signal schicken, wenn es Hilfe benötigt.
Einen Lauschangriff auf Dein Kind kannst Du damit auch starten: Es gibt eine Funktion um die Umgebungsgeräusche des Handy mitzuhören. Die meisten Funktionen der russischen App sind allerdings kostenpflichtig.
Wenig empfehlenswerte Apps
Die kostenpflichtige App „Little Nanny GPS-Tracker“, das Tracker-System „Wo ist Lilly?“ scheinen gröbere Schwächen zu haben, oder sind nur über eine chinesische Webseite downloadbar. Wir können sie daher nicht empfehlen.
Fazit
Die meisten Apps sind zwar kostenlos, doch in vollem Umfang nur in einer Kaufversion nutzbar. Außerdem sollte man es sich gut überlegen, welchem Unternehmen man eine Totalüberwachung seines Kindes überantworten möchte.
Eine App mit Standortabfrage und Paniksystem kann sicher sinnvoll sein. Gerade Apps wie Life360 und Familonet bieten die Möglichkeit den eigenen Standort aber auch nicht zu teilen – und eignen sich daher auch für Teenager oder erwachsene Gruppenmitglieder. Auch iSharing und GeoZilla sind hier sinnvolle Alternativen. Mit Google Maps fährt man unter Erwachsenen und Freunden sicher am besten, vor allem mit der kurzfristigen Standortfreigabe.
Für jüngere Kinder darf eine Überwachung stärker ausfallen. Hier eignen sich Google Family Link und Kaspersky Safe Kids die zusätzlich zum Standort auch die Handyaktivitäten überwachen.
Doch eine Komplettüberwachung, mit Lauschangriff, Nachrichtenüberwachung und absoluter Kontrolle wie bei Find My Kids kann durchaus berechtigt bei Teenagern zur Verärgerung führen. Pädagogen betonen, dass Kinder und Jugendliche auch Vertrauen benötigen. Viel wichtiger als permanente Kontrolle ist ein sehr offener Umgang, bei dem die Sprösslinge wissen, dass sie sich jederzeit vertrauensvoll an ihre Eltern richten können.
Weiterführende Links
- Ratgeber Handy orten: Alles zum Thema Handyortung
- Ratgeber Smart Tag Finder – Tracker wie Apple Airtag, Samsung SmartTag, Tile und Co
- Ratgeber Handys für Kinder
( Zuletzt aktualisiert: 29.05.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 06.10.2021 )