Viele Menschen machen sich Sorgen um die Handystrahlung, nicht nur seit 5G. Es gibt reihenweise Falschinformationen und viele Menschen, die dieses umfassende Thema nicht verstehen. Das schafft nicht nur ein Unbehagen, sondern bietet leider auch Verschwörungstheoretikern und Betrügern eine Bühne. Diese Leute streuen oft bewusst Fake News aus, vor allem um sich daran eine goldene Nase mit angeblichen Wundermittelchen zu verdienen.
Wir präsentieren Dir die Fakten, damit Du Dir Deine eigene Meinung bilden kannst und erklären Dir danach, was Du gegen Handystrahlung tun kannst und welche Handys besonders strahlungsarm sind. Zuallererst: Ja, es gibt Handystrahlung. Diese wird mit dem SAR-Wert gemessen und die Höchstwerte sind streng durch die WHO vorgegeben.
Keine Todesstrahlen
Gleich vorweg sei aber zur Beruhigung gesagt: Nein, Du wirst durch 5G nicht durch Mikrowellenstrahlung innerlich gebraten, wie manche Leute einem weismachen wollen. Auch im Mobilfunk wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht. 😉 Strahlung hört sich nämlich gleich nach radioaktiver Verseuchung an – aber Handystrahlung ist nicht ionisierend. Das heißt, es gibt keine Veränderung des Erbgutes und auch keine Strahlungsschäden.
Erwärmende Strahlen und elektromagnetische Felder (EMF)
Handystrahlung ist eine erwärmende Strahlung. Davon gibt es verschiedene, wie zum Beispiel Infrarot, Strahlung für die Tiefenwärmebehandlung, Sonnenstrahlung oder eben auch die eines elektromagnetischen Feldes durch den Mobilfunk.
Achtung, jetzt wird es ein wenig technisch: Handys und Mobilfunksender erzeugen ein elektromagnetisches Feld (EMF). Das tut übrigens jedes technische Gerät, vom Staubsauger bis zum Computer. Sogar Lebewesen bilden ein schwaches elektromagnetisches Feld, weil unsere Nerven mit elektrischen Impulsen funktionieren. Überall wo Strom fließt, gibt es ein elektromagnetisches Feld, auch bei Stromleitungen.
SAR und die Richtlinien der WHO
Elektromagnetische Felder werden mit dem SAR – Wert gemessen und geben an, wie stark es in einen Körper eindringt und erwärmt. Der Temperaturanstieg von Mobilfunkfrequenzen kann eine lokale Höchsterwärmung um 0,1 bis 0,2 Grad der Körpertemperatur ausmachen. Es ist nicht möglich jemanden damit innerlichen zu kochen. Sonnenstrahlung wirkt zum Beispiel wesentlich stärker.
Zudem gibt die Weltgesundheitsorganisation WHO strenge Richtlinien vor. Handys etwa dürfen den maximalen Grenzwert von 2,0 W/kg nicht überschreiten. Auch bei Sendemasten sind die Grenzwerte und Abstandsregeln sehr streng: Selbst bei einer Ganzkörperbestrahlung würde sich dein Körper nur um etwa 0,02 Grad erwärmen. Mehr dazu in unserem Ratgeber 5G - Gesundheit und Strahlung.
Schutz vor Handystrahlung
Nun gibt es eine Unzahl an Energiesteinen, Aufklebern und anderen Sachen, die angeblich gegen Handystrahlung wirken sollen. Außerdem sind manche Leute gegen Sendemasten in ihrer unmittelbaren Umgebung. Also am besten ohne Handy auf einen einsamen Berg ziehen? Nein, das hilft alles nichts. Die Lösung ist allerdings eher verblüffend.
Esoterik gegen Strahlung?
Rosenquarze und Salzlampen sind wirklich schöne Dekorationsobjekte, aber gegen Handystrahlung helfen sie nicht. Auch mit diversen Anhängern und Aufklebern kann man gar nichts bewirken, außer dem Verkäufer eine weitere Villa zu sponsern. Immerhin macht die Esoterikbranche rund zwei Milliarden (!) Euro Umsatz pro Jahr – und das allein in Österreich! Ganz schön viel dafür, dass sie angeblich keine Agenda haben.
Zumal ein völliges Abschirmen von Strahlung dann nur bewirkt, dass das Handy keinen Empfang mehr hat und auch nicht funktionieren kann. Funktioniert es aber doch, dann haben diverse “Zaubermittelchen” eben keine Wirkung, kosten aber meist viel Geld.
Sendemasten und Strahlung
Die Abstände zu Basisstationen der Sendemasten sind streng, ebenso wie Richtlinien wie stark diese senden dürfen. Dafür gibt es aber viele Leute, die schon über Kopfweh klagen, bevor die Anlage in Betrieb geht. Dabei darf man das nicht einfach als Spinnerei abtun – denn wer täglich auf einen Sendemast blickt und sich fragt, ob er nun krank wird, hat einfach täglich Stress und Existenzängste – das ist ungesund. Nicht die Strahlung macht die Menschen krank, sondern die Angst davor. Wie das alte Sprichwort sagt: Zu Tode gefurchten ist auch gestorben.
Und auf einen einsamen Berg ziehen, hilft leider auch nur bedingt. Erstens lässt sich das heute nur schwer mit der Arbeitswelt vereinbaren und zweitens ist das alles nicht einmal hilfreich. Denn tatsächlich gibt es mehr Strahlungsbelastung, wenn es weniger Sendemasten gibt. Das klingt zunächst unlogisch, kann aber einfach erklärt werden: Je weniger Empfang dein Handy hat, desto stärker muss es funken, damit es noch ein Fitzelchen Sendeleistung bekommt. Wenn Du weit weg von einem Sendemasten wohnst, dann muss Dein Handy also viel stärker strahlen. Daher ist es eigentlich hilfreich, wenn Du in der Nähe von einem Sendemasten lebst.
Strahlung reduzieren
Dir fühlst Dich aber trotzdem irgendwie unwohl, aber ein völiger Handyverzicht ist für Dich auch nicht vorstellbar. Dann doch lieber einen Sticker gegen die “böse Strahlung”? Naja, wenn Du Dich damit besser fühlst und der Sticker stylisch aussieht, dann go for it! Es gibt allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, damit Du den SAR-Wert in Deiner Umgebung zumindest möglichst niedrig hältst.
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Handy ausschalten: So einfach, so schwierig. Gönn Dir eine Handypause. Ständige Erreichbarkeit verursacht nämlich Stress.
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Offline- oder Flugmodus einschalten: Mit dem aktivierten Flugmodus verringerst Du die Strahlung deutlich. Du kannst dann aber nicht mehr angerufen werden oder anrufen.
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Freisprecheinrichtung oder Headset benutzen: Damit kannst Du das Handy möglichst weit weg vom Körper tragen. Das ist sinnvoll, wenn Du zum Beispiel wärmeempfindlich bist und Kopfweh vom langen Telefonieren hast. Dein Körper reagiert dann vermutlich auf die Wärme des Handys. Je weiter weg Dein Handy ist, desto schwächer ist die Strahlung, die Dich erreicht.
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Keine technischen Geräte im Schlafzimmer: So bist Du in der Nacht der Handystrahlung nicht ausgesetzt. Wenn wir dabei sind: Verzichte auch auf einen Fernseher und andere technische Geräte im Schlafzimmer. Das sorgt meist auch für besseren Schlaf, wenn nicht nebenbei der Fernseher läuft.
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Strahlungsarme Handys verwenden
Strahlungsarme Handys
Am meisten gegen Handystrahlung bei Dir zu Hause kannst Du machen, indem Du ein Handy benutzt, das einen möglichst niedrigen SAR-Wert hat. Es gibt sogar Qualitätssiegel für besonders strahlungsarme Handys, wie zum Beispiel das Siegel „blauer Engel“, bei dem Handys einen maximalen SAR-Wert von 0,5 W/kg in Kopfnähe und 1 W/kg bei Betrieb am Körper erreichen dürfen. Das schwedische TCO-Siegel erlaubt generell nur einen maximalen SAR-Wert von 0,8 W/kg.
Wir zählen Dir einige Beispiele für Handys mit niedrigem SAR-Wert von bis zu 1 W/kg auf:
Handy | SAR-Wert |
---|---|
Fairphone 5 | 0,49 W/kg |
Google Pixel 8 Pro | 0,84 W/kg |
Google Pixel 9 | 0,84 W/kg |
Samsung Galaxy A25 | 0,46 W/kg |
Samsung Galaxy A34 | 0,35 W/kg |
Samsung Galaxy A51 | 0,39 W/kg |
Samsung Galaxy S24 | 0,87 W/kg |
Xiaomi 14 | 1,00 W/kg |
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( Zuletzt aktualisiert: 18.02.2025. Ursprünglich veröffentlicht: 18.08.2020 )