Video in deinem Land nicht verfügbar – TVthek überall nutzen

Video in deinem Land nicht verfügbar – TVthek überall nutzen

Wer Sendungen über Mediatheken oder YouTube schauen möchte, dem erscheint häufig die Meldung „Das Video ist in deinem Land nicht verfügbar.“ Auch wer die ORF TVthek außerhalb Österreichs nutzen möchte, dem erscheint häufig die Meldung „nur in Österreich abrufbar“. Wie du trotzdem überall jede Mediathek schauen kannst, erklären wir dir hier.

Dies liegt an den Lizenzgebühren für territoriale Ausstrahlung von Sendungen. Ein Fernsehsender kauft sich also nur für Bewohner eines bestimmten Landes das Recht, die Videos auszustrahlen. Tatsächlich stammen die Einschränkungen für Sendeerlaubnisse einfach noch aus einer Zeit, in der man nur über klassische Fernsehsender empfangen hat. So stellte sich das Problem schlichtweg nicht. Heute schauen wir viel globalisierter. 🌍

So mutet es absurd an, wenn Sendungen eines deutschen Senders, der in Österreich empfangen werden kann, im Fernsehen gezeigt wird, aber gleichzeitig über die Mediathek nur in Deutschland verfügbar ist.

Standort Bestimmung anhand deiner IP-Adresse

Doch woher weiß die Mediathek denn, in welchem Land du dich befindest? Das liegt an deiner IP Adresse. Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, besitzt eine solche IP-Adresse, damit es identifiziert werden kann und erreichbar ist. Die Datenpakete können daher nur mit einer IP Adresse zugestellt werden.

An Hand dieser Adresse ist erkennbar, aus welchem Land die Anfrage für eine Mediathek kommt. Sitzt du also in Italien im Urlaub und möchtest über die ORF TVthek eine bestimmte Sendung sehen, kann dir passieren, dass diese in Italien kein Senderecht hat. So kannst du es dir normalerweise nicht ansehen. 😠

Wenn du wissen möchtest, welche IP-Adresse du hast, dann kannst du dies hier prüfen. Aber Achtung: Diese ist in den meisten Fällen eine dynamische IP Adresse und die ändert sich regelmäßig. Beim nächsten Login kann sie daher ganz anders lauten.

VPN oder Proxy für Länderwechsel

Über ein VPN oder einen Proxy Server kannst du deine IP verschleiern. Professionelle Betreiber von VPN oder Proxy-Diensten betreiben unzählige Server an den verschiedensten Orten in der Welt, wodurch du so tun kannst, als wärst du, bzw. dein Computer, gerade dort. Dabei startest du ein Programm, dass deine Daten einfach umleitet. Üblicherweise ist eine VPN-Lösung einer umständlicheren Proxy-Lösung vorzuziehen.

Denn ein Proxy Server nimmt Anfragen an und leitet sie über die eigene Adresse weiter. Dadurch kann eine Webseite aufgerufen werden, ohne dass eine direkte Verbindung zwischen dir und dem Server der Webseite besteht.

Auch bei einem VPN wird die IP verborgen, indem einfach dein gesamter Datenverkehr ins Internet über einen anderen Computer (Server) geleitet wird. So bleibst du für Außenstehende verborgen. Das VPN dirigiert deine Daten aber auch über einen gewünschten Standort, wodurch du Sperren für Webseiten umgehen kannst.

Daher ist auch mehr Sicherheit ein guter Grund für ein VPN. Denn Kriminellen fällt es schwerer über ein VPN Zugriff zum Beispiel auf das Handy zu erlangen, weil der Datenverkehr verschlüsselt wird. Von außen können keine Daten eingesehen werden. Im Gegensatz zu VPN-Servern verschlüsseln Proxys Ihre Daten nicht, wodurch ein Proxyserver mehr Nutzer gleichzeitig bedienen kann.

Es gibt verschiedenste Anbieter für VPN, die meisten bieten ihre Dienste für wenige Euro an, je nach Bindungsdauer kosten diese Dienste meist ab 3 bis 5 Euro im Monat. Es gibt allerdings auch kostenlose VPN Clients. Opera, ein aus früheren Zeiten bekannter Internet-Browser, inkludiert eine kostenlose VPN Funktion ohne weitere Software oder kostenpflichtige Abonnements.

Bekannte VPN Dienste sind zum Beispiel NordVPN, ProtonVPN, PureVPN, CyberGhost VPN oder Express VPN. Bei ProtonVPN gibt es auch eine kostenlose Version.

Mittels VPN und Proxy jede Mediathek einsehen 📺

Mit einem VPN- oder Proxy Dienst kannst du einstellen, über welches Land dein Datenverkehr läuft. So kannst es zum Beispiel für die Mediathek eines deutschen Senders so aussehen, als würdest du dich in Deutschland befinden – und kannst damit alle Inhalte sehen. Auch mit YouTube funktioniert das gut.

Ebenso kannst du im Ausland einstellen, dass es so aussieht, als würdest du von innerhalb Österreichs auf die ORF TVthek zugreifen. So verpasst du keine Sendung, nur weil du dich woanders befindest.

VPN: Erlaubt oder illegal? 🤔

Mit einem Proxy oder einem VPN begibst du dich in eine rechtliche Grauzone: Zwar dürfen technische Maßnahmen zum Schutz des Urheberrechts nicht umgangen werden, aber Proxy-Sperren und VPNs gelten nicht als wirksamer Schutz.

Somit ist es nicht wirklich legal, aber auch nicht illegal Proxy-Sperren zu umgehen. VPN-Sperren sind vor allem in Ländern mit strikter staatlicher Zensur verboten. Bei uns sind sie glücklicherweise erlaubt.👍

( Artikel veröffentlicht: 17.12.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Video in deinem Land nicht verfügbar – TVthek überall nutzen

VPN steht für Virtual Private Network oder auch Virtuelles Privates Netzwerk. Dabei handelt es sich um ein virtuelles und privates (in sich geschlossenes) Kommunikationsnetz.

Das Netzwerk dient dazu, dass sich verschiedene Teilnehmer in ein einziges Netz verbinden lassen, um zum Beispiel Zugang zu einem System zu erhalten. Dies ist bei Firmen häufig der Fall. Zum Beispiel kann mit einem VPN auch im Home Office der Computer des Mitarbeiters so verwendet werden, als wäre er im Büro mit dem dortigen Netzwerk verbunden.


Ein Proxy Server, oft auch nur Proxy genannt, ist ein Server, der als Kommunikationsschnittstelle in einem Netzwerk fungiert. Proxys dienen auch der Anonymisierung, für das Zwischenspeichern und als Filter. Ein bekannter Proxy-Dienst ist der Tor Browser.

Im Unterschied zu einer Filterung durch NAT, kann ein Proxy Server die Kommunikation selbst führen und beeinflussen. Während die NAT die Datenpakete ungesehen weiterleitet, kann ein Proxy selbstständig Daten analysieren, filtern oder auch abändern.


Mit einem Proxy-Server kann man anonym im Internet surfen. Es wird nicht die eigene IP-Adresse gesendet, sondern die des Proxys. Auch lässt sich damit die Sperre bei YouTube oder anderen Diensten übergehen, wenn ein Video nur in einem bestimmten Land ausgespielt werden darf. Oft passiert dies, wenn die Rechte für die Ausstrahlung eines Sendung nur für ein bestimmtes Land gelten.

Damit begibst Du Dich in eine rechtliche Grauzone: Zwar dürfen technische Maßnahmen zum Schutz des Urheberrechts nicht umgangen werden, aber Proxy-Sperren gelten nicht als wirksamer Schutz. Somit ist es nicht wirklich legal, aber auch nicht illegal Proxy-Sperren zu umgehen.


Sowohl VPN als auch Proxy verschleiern Deine Identität. Denn ein Proxy Server nimmt Anfragen an und leitet sie über die eigene Adresse weiter. Dadurch kann eine Webseite aufgerufen werden, ohne dass eine direkte Verbindung zwischen Dir und dem Server der Webseite besteht.

Auch bei einem VPN wird die IP verborgen, indem ein Virtual Private Network (VPN) zwischengeschaltet wird. So bleibst Du für Außenstehende verborgen. Das VPN dirigiert Deine Daten aber auch über einen Proxy Server an einem gewünschten Standort, wodurch Du Sperren für Webseiten umgehen kannst.

Im Gegensatz zu VPN-Servern verschlüsseln Proxys Ihre Daten nicht, wodurch ein Proxyserver mehr Nutzer gleichzeitig bedienen kann. Dafür bietet das VPN mehr Sicherheit.