Internetbetrug, auch Onlinebetrug genannt, tritt leider in vielen Formen auf. Hier reicht die Palette von Datenklau bis Identitätsdiebstahl, denn Kriminelle sind auch im Internet unterwegs. Wir zeigen dir nicht nur, welche Arten von Internetbetrug besonders häufig vorkommen, sondern auch, wie du dich davor schützen kannst.
Formen von Cyber Betrug
Die Zahl von Internetbetrug steigt weltweit. Immer stärker nutzen nicht nur „normale“ Menschen, sondern eben auch Kriminelle das Internet. Dabei werden pro Jahr rund 30.000 Fälle von Internetbetrug in Österreich angezeigt, die Dunkelziffer dürfte aber noch wesentlich höher liegen.
Doch das Erkennen fällt vielen schwer. Wir stellen daher die „Maschen“ vor, die besonders verbreitet sind und wie du sie erkennen kannst. Natürlich aber auch, wie du dich am besten dagegen wehrst.
Die häufigsten Formen von Internetbetrug sind:
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Unseriöse Angebote: Werbung, die schnelles Geld verspricht ist auch im echten Leben selten seriös. Immer wenn erst Geld geschickt werden muss, damit angeblich ein Gewinn winkt, sollte man lieber Abstand gewinnen. Wenn ein Angebot zu gut klingt um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch. Dabei ist es egal ob das ein angeblicher nigerianischer Prinz, Tipps für Nebenverdienste oder eine mutmaßliche Firma ist – besonders wenn du erst zahlen musst, um dann später angeblich Gewinn zu machen, ist es meist einfach Betrug.
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Fake Shops: Das neuste iPhone, 50% günstiger als überall sonst? Und das bei einem Shop, von dem du noch nie gehört hast? Hier sollten alle Alarmglocken schrillen. Wenn du bei einem Shop einkaufst, der dir nicht bekannt ist, gehe lieber auf Nummer sicher. Recherchiere in Bewertungsplattformen, ob dieser Shop seriös ist. Google auch gezielt nach Begriffen wie “DomainDesShops seriös”. Bezahle wenn möglich erst nach Erhalt der Ware (auf Rechnung), oder nutze Treuhänder wie PayPal oder Klarna. Wenn das nicht geht, zahle mit Kreditkarte. Keinesfalls solltest du das Geld mittels Vorkasse vom Konto überweisen, Rückabwicklungen sind hier äußerst schwierig!
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Geldwäsche: Du wirst gebeten, Gelder von einem Konto auf ein anderes zu leiten? Oder etwa Euro in Kryptowährungen wie Bitcoin umzutauschen? Finger weg! Kriminelle versuchen damit, Gelder zu waschen. Dabei wird illegal erworbenes Geld durch so viele verschiedene Konten geschleust, dass eine Nachverfolgung schwierig wird. Du machst dich damit allerdings selbst strafbar.
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Pyramidenspiele: Auch hier wird schneller Reichtum versprochen. Man muss meist nur wenig Geld zahlen und weitere Personen rekrutieren. Oder ein Produkt im Freundes- und Bekanntenkreis verkaufen. Dabei wirst aber nicht du reich, sondern nur die Betreiber dieser Masche. Diese Pyramidenspiele sind in Österreich verboten und werden strafrechtlich verfolgt. Im Internet sind sie leider dennoch häufig anzutreffen.
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Glücksspiele: „Sie haben gewonnen.“ Die Aussicht auf einen vermeintlichen Gewinn lässt bei vielen Menschen jede Vorsicht aussetzen. So geben viele bereitwillig alle Daten von sich preis. Dabei sind die angeblichen Gewinne, häufig Autos, Handys oder Bargeld, gar nicht real.
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Falsche Liebe: Das ist besonders hinterhältig, denn hier täuscht jemand vor, interessiert an dir zu sein – und will doch nur dein Geld. Zuerst verwickeln die Betrüger einen in ein harmloses Gespräch und heucheln Interesse. Sobald das Vertrauen gewonnen ist, werden Geldbeträge verlangt, etwa um aus einer persönlichen Notlage herauszukommen oder um sich ein Flugticket zu dir leisten zu können. Dann folgen Ausreden, warum man das Flugzeug nicht erwischen konnte oder ähnliches. In manchen Fällen geht es sogar bis zur Heiratsschwindelei. Mitunter werden deine Identität und die privaten Fotos, die du an deinen vermeintlichen Schwarm verschickst, dafür genutzt um die nächste Person hereinzulegen. Auch sexuelle Angebote sind häufig nur ein Mittel um an deine Kreditkartennummer oder Bankdaten zu kommen.
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Phishing: Hier werden dir E-Mails zugesendet, die oft täuschend echt wirken und vorgeben von einem Bankinstitut oder einem bekannten Onlineshop zu sein. Häufig wird „aus Sicherheitsgründen“ darum gebeten, die Zugangsdaten erneut einzugeben. Ein Link führt darin zu einer Seite, die der echten ebenfalls fast gleicht. Wenn du hier deine Benutzerdaten eingibst, kommst du damit aber nicht auf die echte Seite, sondern du gibst Kriminellen deine Zugangsdaten.
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Pharming: Gratis-Apps sind ein beliebter Weg um an Daten von Nutzern zu kommen, einen Virus zu installieren oder auch mittels Spyware am Handy herumzuschnüffeln. Das Einsehen und Sammeln von Daten wird auch Pharming genannt. Denk immer daran: Wenn die App gratis ist, will ja trotzdem jemand etwas verdienen.
Sich gegen Online Betrug wehren
Wichtig ist der sichere Umgang mit Technik. Besser ist es also lieber in einen Computerkurs zu gehen, als danach durch Schaden klug zu werden. Bei Unklarheit von Angeboten hilft auch die Internet Ombudsstelle – und das sogar kostenlos. Hier findest du die Webseite der Internet Ombudsstelle.
Die besten Taktiken gegen Cyberverbrecher:
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So wenig persönlichen Daten hergeben wie möglich: Kreditkartennummer, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse, Führerscheinkopie – sollten so spärlich wie möglich und wenn nur auf verschlüsseltem Weg hergegeben werden.
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Misstrauen bei Fremden: Weder die Polizei, noch deine Bank schreiben dir ein E-Mail und bitten um deine persönlichen Daten. Im Zweifelsfall ruf lieber an und kläre das Problem direkt. Ruf aber nicht die Nummer in der Mail an, sondern suche diese selbst aus dem Telefonbuch oder dem Internet.
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Anti-Viren-Programm: Gegen bösartige Programme bietet eine stets aktualisierte Anti-Viren-Software Schutz.
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Merkwürdige Mails nicht öffnen: Wenn du eine Mail bekommst, deren Absender du nicht kennst, öffne sie lieber nicht. Und wenn du sie bereits geöffnet hast, dann achte zumindest besonders darauf, den Anhang nicht zu öffnen. Hier lauern häufig versteckt mitgesendete Viren.
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Ins Impressum sehen: Mach es dir zur Angewohnheit immer ins Impressum einer Seite zu sehen. Denn Unternehmen ohne physische Adresse im Impressum oder – noch schlimmer – überhaupt ohne Impressum, sind einfach zwielichtig. Auch wenn der Gerichtsstand außerhalb der EU liegt, ist Vorsicht angebracht.
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Ware, dann Geld: Wann immer möglich, achte darauf, dass du auf Rechnung bestellen kannst. Wenn du erst die Ware erhältst und danach dafür zahlst, bist du auf der sicheren Seite.
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Benutzerdaten nur über Seite: Solltest du aufgefordert werden, deine Benutzerdaten neu einzugeben, klicke dafür nie auf einen Link, sondern gehe direkt auf die Seite, indem du im Browserfeld danach suchst.
Internetbetrug melden
Solltest du im Internet betrogen werden, solltest du das unbedingt melden. Zum einen, damit du verlorenes Geld möglichst wieder zurückbekommst, zum anderen, damit nicht auch andere Opfer dieser Betrugsmasche werden.
Hier geht es zu offiziellen Stellen, bei denen du Meldung erstatten kannst:
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Watchlist Internet: Die Watchlist Internet führt eine Liste von betrügerischen Online-Shops.
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Internet Ombudsstelle: Die Internet Ombudsstelle (früher Internet Ombudsmann) hilft bei Streit im Internet.
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RTR Rufnummernmissbrauch : Bei der RTR können betrügerische Rufnummern gemeldet werden.
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BMI Meldestelle Internetkriminalität: Beim Bundesministerium gibt es eigene Meldestellen für IT Kriminalität.
Weiterführende Links
( Artikel veröffentlicht: 02.02.2021 )