Jeder kennt so eine Situation: Du parkst Dein Auto in Wien (oder einer anderen Stadt) und hast keinen Parkschein mehr. Die Trafiken haben bereits zu und schon siehst Du den Parksheriff grimmig schauend auf Dich zukommen.
Nicht verzweifeln! Hier gibt es eine praktische Lösung: Handy-Parken. Der Parkschein wird bequem über das eigene Smartphone gekauft. Dafür gibt es verschiedene Anbieter. Wir listen die bekanntesten auf, aber auch, wie und wo diese funktionieren und was sie kosten.
Anbieter für Handyparken
Es gibt einige Anbieter, manche sind in ganz Österreich gültig, manche nur in bestimmten Städten. Besonders viel Auswahl an Anbietern gibt es in Wien, Graz, Salzburg und Linz. Wir nennen Dir zuerst welche es gibt, danach stellen wir die Anbieter genauer vor.
Die bekanntesten Apps in Österreich :
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ParkNow (wurde zu EasyPark)
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RePark (Parkgaragen)
Handyparken
Handyparken ist eine App für das Parken in Wien. In anderen österreichischen Städten wird mit Ende 2023 bzw. Anfang 2024 auf die App EasyPark umgestellt.
Bei Handyparken kannst Du Deinen Parkschein per App oder auch per SMS buchen. Wichtig ist, dass Du stets die Bestätigungs-SMS abwartest, erst dann ist der digitale Schein gültig. Mehr Infos findest Du auf der Webseite von Handyparken.
Du kannst auch 15 Minuten-Gratisscheine mit der App eingeben. Aber Achtung: Mehrere Scheine hintereinander kannst Du nicht buchen. Es muss immer ein Abstand von 15 Minuten dazwischen liegen.
Handyparken Kosten
Für die Buchung in Wien musst Du vorab ein Guthaben aufladen. Zusätzliche Kosten pro Parkbuchung in der Kurzparkzone fallen für Wien, Schwechat, Baden und Villach keine an. In anderen Städten werden 0,18 Euro zu den Parkgebühren in der Kurzparkzone verrechnet, für Buchungen auf einem Parkplatz 0,24 Euro.
Außerdem kannst Du ein Vielparker-Paket buchen, das Du in ganz Österreich nutzen kannst. Dieses kostet 2,99 Euro im Monat oder eine jährliche Gebühr von 29,99 Euro. Außerhalb Wiens kannst Du nur mit Paybox bezahlen, innerhalb Wiens funktioniert es außerdem auch per Kreditkarte und Online Banking. Außerdem musst Du für das Parken in Wien einen bestimmten Betrag im Vorhinein hochladen.
So funktioniert Handyparken
Zunächst musst Du die App Handyparken herunterladen oder Dich online unter Handyparken registrieren. Dafür brauchst Du ein Handy mit einer österreichischen Mobilfunknummer – ob Wertkarte oder Vertrag ist dabei egal. Danach bekommst Du einen TAN auf Dein Handy, den Du in der App eingibst. Nun musst Du Deine persönlichen Daten und ein Passwort eingeben. Dann gibst Du Deine bevorzugte Stadt und das Kennzeichen Deines Autos an.
Nun kannst Du Deine Bezahlmöglichkeit (Paybox, Kreditkarte, Online Banking) eingeben und Guthaben hochladen. Gleich nachdem Du Dich registriert hast, kannst Du einen Parkschein lösen. Dafür brauchst Du nur auf das tropfenförmige Markierungs-Symbol neben der Menüauswahl rechts oben klicken und kannst die Adresse eingeben.
Eingabe per SMS
Wenn Du lieber ohne App, sondern per SMS parken willst, ist dies auch möglich. Du musst Dich aber ebenso zuvor über die Webseite oder in der App von Handyparken registrieren. Danach brauchst Du nur noch eine SMS mit der Parkdauer an die 0664 660 6000 senden. Am besten speicherst Du Dir die Nummer gleich im Handy unter Handyparken ein. Wenn Du in Deiner voreingestellten Stadt parken willst, sende eine SMS mit der Zeit in Minuten.
EasyPark
Wer in rund 120 österreichischen Städten, sowie in über 2.000 Städten in 21 Ländern Europas, einen digitalen Parkschein verwenden möchte, kann auch die Easy Park App nutzen. Hier kannst Du sogar eine Parkplatzoption am Flughafen für einen Urlaub buchen. Auch verfügt EasyPark über ein Parkplatz-Suchsystem für manche Städte. Mehr Infos findest Du auf der Webseite von EasyPark.
EasyPark Kosten
Mit EasyPark bezahlst Du bis zu 15 Prozent der Parkkosten als Gebühr an EasyPark. Als ÖAMTC-Mitglied sparst Du Dir allerdings 10 Prozent der Transaktionsgebühren (und zahlst dann nur bis zu 13,5 Prozent an Buchungsgebühren). Eine monatliche Abogebühr gibt es hier nicht.
Du kannst mittels VISA, Mastercard, Apple Pay, SEPA-Lastschrift oder PayPal zahlen.
So funktioniert EasyPark
Lade Dir die EasyPark-App aus dem Store und registriere Dich. Dafür musst Du Namen, Telefonnummer und E-Mail bekanntgeben. Auch hier kannst Du Dein Kennzeichen und die bevorzugte Stadt eingeben. Bei Easypark brauchst Du die App nur öffnen, sie zeigt Dir unmittelbar an, wo Du Dich befindest und ob Du einen Parkschein benötigst. Du kannst Deinen Parkplatz aber auch händisch eingeben. Willst Du den Parkvorgang starten, erscheint eine Uhr, an der Du drehst, bist Du die gewünschte Zeit ausgewählt hast. Danach brauchst Du nur noch zu bestätigen. Du kannst im Nachhinein die Zeit auch ändern um die Parkdauer zu verlängern oder ungenutzte Parkzeit zu entfernen.
Unten links in der App siehst Du das Kennzeichen, für das Du den Schein löst. Wenn Du auf das Fahrzeug-Symbol klickst, kannst Du dieses aber auch für andere Fahrzeuge ändern. Mittels Push-Benachrichtigung wirst du 15 Minuten vor Ablauf daran erinnert, dass Dein Schein abläuft. Du kannst auch einstellen, ob Du per SMS benachrichtigt werden möchtest. Ebenso kannst Du auswählen, ob Du eine Rechnung per E-Mail oder eine Bestätigung per SMS bekommen willst.
EasyPark ermöglicht auch die Zahlung der Parkgebühren in Garagen, sofern ein kompatibles Kamerasystem zur Kennzeichenerkennung vorhanden ist.
Parkster
Für über 750 Standorten in Österreich, aber auch in anderen Ländern wie Deutschland oder Schweden, gibt es die App Parkster, die keine Servicekosten einhebt. Du kannst mit ihr auch freie Parkplätze finden.
Kosten Parkster
Bei Parkster fallen nur die Parkgebühren an, zusätzliche Kosten für Servicegebühren gibt es hier nicht.
Du kannst aber mit Parkster Plus kostenpflichtige Zusatzfunktionen zuschalten, wie die Möglichkeit einzelne Parkbelege aus der App direkt per E-Mail zu erhalten, einen Überzahlungsschutz, der Dich erinnert, den Parkschein beim Verlassen des Parkplatzes zu beenden, und ein Familienkonto, mit dem Du die Parkgebühren mehrerer Familienmitglieder auf einer Rechnung sammeln kannst. Für jeden 20. Plus-Parkvorgang wird außerdem klimafreundlich ein Baum gepflanzt. Parkster Plus kostet 0,39 Euro pro Parkvorgang.
Du kannst die Parkgebühren per Kreditkarte (Visa-/Mastercard), Rechnung per E-Mail oder Rechnung per Post auswählen. Eine Papierrechnung kostet 2,99 Euro, während die Belastung von Kreditkarte oder eine Rechnung per E-Mail kostenlos sind. Jeden 16. des Monats wird eine Rechnung erstellt, beziehungsweise der Rechnungsbetrag mittels gewählten Zahlungsmittel eingezogen.
So funktioniert Parkster
Du kannst in der App direkt entweder die Zone per GPS finden oder händisch eingeben. Danach stellst Du ein, wie lange Du parken möchtest. Den Parkvorgang startest Du, indem Du auf „Auto auswählen und parken“ klickst und das passende Kennzeichen eingibst. Du kannst mehrere Kennzeichen in der App hinterlegen.
Du kannst die Parkzeit auch ändern und den Parkvorgang verlängern oder verkürzen. So vermeidest Du Überzahlen und sparst unnötige Parkgebühren. Gilt aber für Deinen Parkplatz eine Höchstparkdauer, so kannst Du diese natürlich auch mit der Parkster App nicht überschreiten.
Park and More
Für einige österreichische Städte, wie Graz, Innsbruck, Salzburg, Baden und Linz, gibt es die Lösung Park and More. Diese kann per SMS, Anruf oder über den Browser genutzt werden. Die Parkgebühren werden per Lastschrift eingehoben. Zudem gibt es den Handyguide, der Fahrplanauskunft gibt und Tankstellen anzeigt.
Park and More Kosten
Pro Parkschein werden 20 Cent Transaktionsgebühren zu den Parkgebühren eingehoben. Jede Benachrichtigungs-SMS kostet 15 Cent.
So funktioniert Park and More
Du kannst per Anruf oder SMS einen Parkschein buchen. Rufe dafür die 0664 1041010 an und übermittle den erwünschten Parkschein über Sprachsteuerung. Wenn Du den aktuellen Parkschein beenden willst, musst Du erneut anrufen.
Das Lösen eines Parkscheins per SMS funktioniert so: Schicke eine leere SMS an 0664 660 40 40. Danach kannst Du Dich über Anruf registrieren. Dann schickst Du eine SMS, die je nach Parkzone passend formuliert sein muss. Diese findest Du hier auf der Seite von Park And More.
RePark
Mit RePark können Parkplätze in Parkhäusern gefunden und bis zu sechs Monate im Voraus für einen beliebigen Zeitraum reserviert werden. Die App richtet sich eher an Langzeitparker. Mehr Infos findest Du hier auf der Seite von RePark.
RePark Kosten
Die Kosten richten sich nach der jeweiligen Garage und dem Standort. Du zahlst in Wien zwischen rund 4 bis 12 Euro für 24 Stunden Parkzeit.
So funktioniert RePark
Mittels App oder Web-App kannst Du freie Parkplätze ausfindig machen und gleich buchen. Innerhalb des festgelegten Zeitraums kannst Du beliebig oft die Garage verlassen und wieder befahren ohne einen Aufpreis zahlen zu müssen.
Vor- & Nachteile des digitalen Parkscheins
Gut nachweisbar
Es soll ja Parksheriffs geben, die trotzdem einen Strafzettel einlegen, auch wenn der Parkschein gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe liegt. Mit dem Handyparken hast Du einen sicheren Nachweis, dass Du bezahlt hast. Beim Zettel steht es Aussage gegen Aussage und Du ziehst immer den Kürzeren. Üblicherweise bezichtigt man Dich dann, den Zettel im Nachhinein ausgefüllt zu haben oder ähnliches. Da Du es nicht nachweisen kannst, musst Du in so einem Fall bezahlen. Mit der Handyapp sparst Du Dir das und kannst jederzeit einen Beweis zücken.
Schein oder kein Schein nötig?
Bei den meisten Apps kannst Du feststellen, ob Du Dich in einer Zone mit einem Parkschein oder in einer „freien“ Zone befindest. So vermeidest Du es irrtümlich zu bezahlen oder Strafzettel zu bekommen.
Immer aktuell
Beim Handyparken gibt es keine ungültigen Parkscheine mehr. Nichts ist unangenehmer für den Parkschein zu bezahlen und ihn ausgefüllt gut sichtbar platziert zu haben – und dann doch eine Strafe zu kassieren – weil er angeblich ungültig ausgefüllt war, oder der Parksheriff ihn nicht lesen konnte.
Außerdem haben auch Parkscheine ein Haltbarkeitsdatum. Wer einen alten Parkschein verwendet, zahlt als ob er keinen im Auto liegen hätte. Der digitale Schein ist immer aktuell.
Achtung, Vignette
Unabhängig davon, für welchen Anbieter man sich entscheidet, muss in Graz, Linz, Krems und Bludenz eine zusätzliche Parkvignette gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden. Du kannst sie entweder ausdrucken oder in der App bestellen. Die Vignette zeigt den Kontrollorganen, dass kein Papierparkschein nötig ist.
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gültiger Parkschein immer dabei
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App nennt ob ein Parkschein nötig ist
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Warnung vor Ablauf
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kontaktloses, rasches Bezahlen
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in manchen Städten benötigst Du eine Zusatzvignette
( Zuletzt aktualisiert: 15.11.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 18.03.2021 )