Das Darknet („dunkle Netz“) oder Dark Web ist ein Bereichs des Internets, das vor allem für seinen Anonymität bekannt und unter anderem auch für kriminelle Handlungen berüchtigt ist. Dabei wird es oft nicht vom Deep Web unterschieden, bildet aber nur einen kleinen Teil davon.
Clear Web und Deep Web
Prinzipiell besteht das Internet aus dem Clear Web („Klarnetz“) und dem Deep Web („tiefes Netz“). Das Clear Web oder Visible Web („sichtbares Netz“) sind die Seiten wie tarife.at, die mit Google gefunden werden können – eben das „normale Internet“. Das Deep Web sind die nicht sichtbaren Seiten. Geschätzt gibt es rund 500 Mal mehr Seiten des Deep Webs als des Clear Webs.
Das heißt nicht, dass die Seiten des Deep Web automatisch illegal sind, es handelt sich einfach um abgeschlossene Webseiten, auf die auch nicht jeder Zugang haben sollte, wie zum Beispiel die administrativen Seiten von Banken. Doch wer die Adresse und die Zugangsdaten kennt, kann über einen normalen Browser darauf zugreifen.
Dark Net: Teil des Deep Web
Das Darknet ist ein Teil des Deep Webs. Es ist ein in sich abgeschlossenes Netzwerk mit abgeschlossenen Webseiten, auf die man nur mit speziellen Browsern wie zum Beispiel dem Tor Browser kommt. Tor steht für The Onion Routing (Das Zwiebel-Routing) und wurde 2002 durch Matej Pfajfar an der Universität Cambridge veröffentlicht. Es ist ein Netzwerk, das hohe Anonymität ermöglicht. Die Zwiebel ist das allgegenwärtige Symbol von Tor.
Alternativen zu Tor: Hornet und I2P
Es gibt auch Alternativen zu Tor, zum Beispiel Hornet (Highspeed Onion Routing Network), das vom University College London und der ETH Zürich entwickelt wurde und I2P (Invisible Internet Project), das ein virtuelles privates Netzwerk ist.
Hidden Services
Innerhalb dieser Netzwerke gibt es die Möglichkeit eigene Seiten aufzusetzen, die auf .onion enden. Diese werden auch Hidden Services („versteckte Dienste“) genannt. Sowohl Betreiber als auch Nutzer bleiben dabei unerkannt, und so werden häufig kriminelle Inhalte wie der Verkauf von Waffen, Drogen, Computerviren, Auftragsmord, Raubkopien oder auch Seiten mit Kinderpornographie angeboten.
Doch diese Anonymität hat zwei Seiten, denn nicht alle Seiten zielen auf Kriminalität ab. Auch Regimekritiker und Whistleblower können hier geschützt die Zensur umgehen und die Meinungsfreiheit des Webs nutzen. Journalisten und politisch Unterdrückte haben hier die Möglichkeit Informationen weiterzugeben, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen.
Darknet-Google: Torch und The Hidden Wiki
Um Seiten auch im Darknet finden zu können, gibt es auch hier spezielle Suchmaschinen, zum Beispiel Torch oder Grams. Auch The Hidden Wiki listet Links aus verschiedenen Kategorien im Darknet auf.
Austausch im Darknet
Um Bilder, Audio- und Videodateien auszutauschen gibt es eigene Tauschbörsen, wie etwa BitTorrent und eDonkey. Häufig, aber nicht immer, handelt es sich dabei um Raubkopien von Musik oder Filmen. Dabei handelt es sich um P2P (Peer-to-Peer)-Plattformen, die Teil des Clear Webs und damit öffentlich zugänglich sind. Als die Strafverfolgung auf Grund des Urheberrechts stärker wurde, tauchten viele Inhalte ins Darknet ab.
Kryptowährungen: Bitcoin & Co.
Die Dienste der Hidden Services werden üblicherweise in Kryptowährungen bezahlt. Diese sind digitale Zahlungsmittel, deren Wert nicht durch eine staatliche Autorität oder eine Goldreserve gedeckt ist. Sie basieren auf digitalen Signaturen. Die bekannteste Kryptowährung ist Bitcoin. Andere Kryptowährungen werden oft als Altcoin (von alternative coin, „alternatives Geld“) bezeichnet, zum Beispiel Copperlark, Maxcoin oder Monero. 2018 waren über 4.500 verschiedene Kryptowährungen in Verwendung.
Kryptowährungen werden nicht nur im Darknet für Hidden Services eingesetzt, sondern auch zur Geldwäsche und zur Terrorismusfinanzierung. Vermehrt gibt es aber auch eine breitere Akzeptanz und die Möglichkeit ganz alltägliche Dinge damit zu zahlen. Gleichzeitig gibt es aber auch konkrete Maßnahmen von Regierungen die Verwendung von Kryptowährungen zu unterbinden, als auch sie als neues Zahlungsmittel anzuerkennen.
Der Einstieg ins Darknet
Wenn du dich im Darknet umsehen möchtest, empfehlen wir, dass du zunächst eine wirklich gute Antiviren-Software installierst, wie zum Beispiel von Kaspersky, Avira oder Norton. Zusätzlich solltest du einen VPN – Dienst wie NordVPN, Cyberghost oder HMA VPN installieren, damit deine IP-Adresse verschleiert ist.
Danach musst du nur einen geeigneten Browser wie Tor installieren. Dieser loggt sich ins Tor-Netzwerk ein und kann auch zum normalen Surfen verwendet werden. Damit surfst du sehr anonym im Netz. Durch die Verschlüsselung, läuft es aber sehr viel langsamer.
( Artikel veröffentlicht: 05.08.2020 )