Servicepauschale fällt bei den Netzanbietern

verfasst am 21.2.2024
Servicepauschale fällt bei den Netzanbietern

Magenta preschte im Weihnachtsgeschäft vor und schaffte die Servicepauschale mit November 2023 ab. Nun zogen Drei und A1 nach.

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2023 beschloss Magenta die Servicepauschale in der Höhe von 33 Euro wieder zu streichen. Seit dem 6.11.23 wird diese bei Neukunden nicht mehr verrechnet. Dieses Jahr zog zuerst Drei nach und strich ab dem 15.02.24 die Servicepauschale in der Höhe von 27 Euro.

Nun ist es auch bei A1 soweit: Mit 21.02.2024 fiel das jährliche Entgelt von 34,90 Euro. Gleichzeitig fällt die Servicepauschale auch bei den A1-Töchtern bob (25 Euro) und Red Bull Mobile (34,90 Euro).

Wer hat Angst vorm OGH?

Der Oberste Gerichtshof (OGH) kritisierte die Servicepauschale bei Fitnessstudios. Hier darf zum monatlichen Mitgliedsbeitrag als All-in-Konzept keine zusätzliche Servicepauschale mehr verlangt werden, welche keine konkreten Aufwendungen oder Leistungen beinhalteten, die über das übliche Maß hinausgehen würden. Nun wurde auch die Kritik an der Servicepauschale von Mobilfunkern wieder lauter.

Nun nehmen die Netzanbieter alle die 2011 erstmals durch A1 eingeführte Pauschale wieder zurück. Bestandskunden mit alten Verträgen bleiben davon allerdings unberührt.

Rechtfertigung Servicepauschale: Auch bei der Servicepauschale im Mobilfunkbereich handelt es sich um eine zusätzliche Gebühr, die ergänzend zum Grundentgelt und anderen Beträgen zu zahlen ist. Sie macht meist zwischen 20 und 35 Euro aus. Ebenso wie die Höhe variiert auch die Bezeichnung für die Servicepauschale stark: Übliche Namen sind „SIM-Pauschale“, „Basispaket“ oder „Servicepauschale“.

Hohe Kosten

Für den Gewinn der Anbieter spielt die Servicepauschale eine nicht zu vernachlässigende Rolle. So machen zum Beispiel 30 Euro Servicepauschale, aufgeteilt auf 12 Monate, eine zusätzliche Belastung von rund 2,50 Euro im Monat aus. Bei Mobilfunkbetreibern mit beispielsweise einer Million Handykunden entsteht somit ein zusätzlicher Monatsumsatz von etwa 2,5 Millionen Euro.

Gleichzeitig muss der Anbieter durch das Erhöhen der Zusatzpauschalen nicht auch das Roamingkontingent für das Datenvolumen in der EU erhöhen. Dieses wird ausschließlich in einem Verhältnis zur monatlichen Grundgebühr berechnet. Eine Erhöhung von Zusatzentgelten erspart es dem Anbieter, mehr GB in der EU freizugeben.

Allgemeines Ende der Servicepauschale in Sicht?

Auch die Regulierungsbehörde RTR hat diese Entwicklung, stets bedauert und kritisiert, dass die Tarifmodelle auf Grund solcher Zusatzgebühren immer komplexer werden und die Preistransparenz darunter leidet.

Noch führen einige Anbieter, wie Telematica, VOLMobil und MTEL, die Servicepauschale. Da nun aber alle drei Netzanbieter diese nicht mehr führen, könnten auch kleinere Anbieter hier mitziehen.

Allerdings gab es nicht bei allen je ein jährliches Entgelt: Viele Discounter wie spusu, HoT oder Lidl Connect haben die Servicepauschale nie eingeführt.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.