Jahresbericht der RTR: Weniger Schlichtungsfälle 2023

verfasst am 19.3.2024
Jahresbericht der RTR: Weniger Schlichtungsfälle 2023

Die RTR veröffentlichte heute ihren Jahresbericht der Schlichtungstätigkeit 2023. Die Anzahl der Beschwerden lässt nach, dafür steigen die Zahlen für Rufnummermissbrauch.

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Die Schlichtungsstelle sieht 2023 als unspektakuläres Jahr ohne herausstechende Probleme. 2023 gab es 1.496 eingebrachte Schlichtungsfälle, wovon 1.405 auf Telekommunikation und 91 auf Medien entfielen. Das ist ein Minus von 2,8 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt gibt es deutlich weniger Fälle als zum Beispiel 15 Jahre zuvor: 2008 waren es 5.226 Fälle – rund dreieinhalb Mal mehr!

In den meisten Fällen ging es bei den Schlichtungsfällen um Entgeltstreitigkeiten, die 727 Fälle ausmachen, oder Vertragsschwierigkeiten, für die es 508 Beanstandungen gab. Am Bronzeplatz der Streitfälle steht Datenroaming in Staaten außerhalb der EU mit 108 Fällen.

Der durchschnittliche Streitwert stieg leicht auf 427 Euro. Als erfreulich sieht die RTR an, dass es immer weniger zu hohen Streitwerten oder überraschend stark erhöhten Rechnungen kommt. Rund die Hälfte der Fälle mit 53,7 Prozent sind Nichtentgeltstreitigkeiten, also zumeist Vertragsstreitigkeiten. Bei fast einem Viertel (23,9 Prozent) geht es um Streitwerte zwischen 20 und 150 Euro. Bei 11,2 Prozent um einen Wert zwischen 150 und 500 Euro.

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Platzhirsche auf Treppchenplätzen

Laut RTR legte die A1 (inkl. Tochtermarken) mit 623 Fällen signifikant an Streitfällen zu. Magenta blieb im Wesentlichen mit 430 Fällen gleich, Drei konnte die Verfahrenszahl auf 274 Fälle neuerlich deutlich reduzieren. Die gesamte Anzahl der Schlichtungsverfahren bei kleineren Anbietern, einschließlich aller virtuellen Mobilfunkanbieter wie beispielsweise Hot und Spusu, hat sich zum dritten Mal infolge kaum verändert und beträgt 150. Bei den reinen Mediananbietern entfallen auf Sky und HD Austria die meisten Beschwerden.

Mehr Einigungen

Die Einigungsquote von 78 Prozent liegt um 2 Prozentpunkte höher als noch 2022. Hierin sieht die RTR ihre Effizienz und Notwendigkeit als Schlichtungsstelle. Immerhin lassen sich durch die spezialisierte Konfliktlösung viele Probleme außergerichtlich lösen.

Mehr Rufnummermissbrauch

Trotz der hohen Anzahl an Betrugsanrufen von 13.200 Fällen gehen diese insgesamt zurück. Dafür langten beim Spoofing, also der missbräuchlichen Verwendung einer fremden Telefonnummer, letztes Jahr 10.354 Meldungen ein. 2022 waren es hingegen nur 551. Dabei geht die RTR allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, es dürften also noch viel mehr Leute betroffen sein. Mit der neuen Anti-Spoofing-Verordnung soll dem Spoofing spätestens Ende 2024 endlich Einhalt geboten werden.

Auch bei den Betrugs-SMS gab es eine Steigerung und 8.278 Fälle. Hier gibt es besonders häufig zwei Szenarien:

  • Der „Enkelkindtrick“, bei dem vorgegeben wird, dass ein naher Angehöriger, oft Kind oder Enkelkind, Geld benötigen.
  • Fake-SMS von Banken, Behörden oder Zustellern.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.