THG Quote: Prämie fürs E-Auto

THG Quote: Prämie fürs E-Auto

Wer ein E-Auto besitzt, kann sich ab 2023 eine Barprämie holen, die sich voraussichtlich auf bis zu 900 Euro pro Jahr beläuft. Das Prinzip hinter dieser Prämie für das Fahren von E-Autos lautet THG-Quote. Diese wird auch ePrämie oder eQuote genannt.

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THG steht als Abkürzung für “Treibhausgasminderung”. Treibhausgase müssen wegen des Weltklimas drastisch reduziert werden. Jedes Jahr soll der CO2-Ausstoß in Österreich um rund sieben Prozent gesenkt werden, damit wir bis 2040 klimaneutral sind. Da der Verkehrssektor zu einem der größten CO2-Verursachern gehört, Dein Elektrofahrzeug aber keine Abgase ausstößt, wirst Du als helfende Hand im Kampf gegen Treibhausgase mit dieser Prämie belohnt. Voraussichtlich wird es die Prämie bis 2030 geben.

Wie funktioniert der THG-Handel

Die Prämie erhalten E-Auto-Besitzer über einen Zertifikatshandel. Da gerade CO2-emissionsintensive Großunternehmen wie Mineralölkonzerne unter den strengen Restriktionen bei den Kohlendioxid-Ausstößen bestraft werden, müssen sie sich mit Zertifikaten freikaufen, um die staatlich vorgegebene Emissionsquote einzuhalten. Um ihre Vorgaben erreichen zu können, müssen sie entsprechende CO2-Zertifikate am Markt einkaufen.

Hier kommen nun Besitzer von E-Autos ins Spiel: Als Fahrer*in eines Elektroautos kannst Du seit Januar 2023 ein THG-Minderungszertifikat beantragen und dieses einmal pro Jahr über entsprechende THG-Vergleichsplattformen verkaufen, etwa an Konzerne. Da der Nachweis für den tatsächlich geladenen Strom schwierig ist, werden THG-Quoten in Österreich grundsätzlich pauschal für alle E-Autos ausbezahlt. Es werden dafür 1.500 kWh pro Fahrzeug und Jahr herangezogen. Solltest Du an Deiner heimischen Wallbox mehr laden, kann die THG-Quote auch anhand der exakten Lademenge berechnet werden.

Aber Achtung: Besitzer*innen von E-Autos in Österreich können ihre eQuote nur in Österreich verkaufen.

Um den administrativen Aufwand gering zu halten, werden eQuoten erst ab 100.000 kWh Verbrauch an elektrischem Strom vom Umweltbundesamt zertifiziert und somit handelbar gemacht. Für den Normalverbrauch also in unerreichbarer Höhe. Daher benötigt man Zwischenhändler, die diese Anfragen bündeln und dafür Gebühren verlangen dürfen.

Anbieter für THG Handel

Hier findest du einige Händler für THG-Minderungszertifikate:

Wieso ist die THG-Quote so wichtig?

THG-Quote steht für Treibhausgasminderungsquote. Treibhausgase wie CO2 sind für die Erwärmung des Weltklimas maßgeblich verantwortlich. Rund 200 Industrieanlagen müssen in Österreich am Emissionshandel teilnehmen. Betroffen sind zahlreiche Branchen, deren gemeinsames Merkmal die energieintensive Produktions- und Fertigungsweise darstellt. Dazu zählen naturgemäß Kraftwerke, Raffinerien oder Fernheizwerke, daneben auch die Stahl- und Eisenindustrie oder Vertreter der chemischen Industrie.

Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz versendet jährlich Zertifikate, die CO2-Emissionen bis zu einer gewissen Menge erlauben. Für jedes Zertifikat erlaubt der Gesetzgeber die Emission von einer bestimmten Menge CO2-Emissionen. Wer Emissionen darüber ausstößt, benötigt weitere Zertifikate, die er kaufen muss.

Seit dem 1. Jänner 2023 können Fahrer von E-Autos über THG-Minderungszertifikate die Klimafreundlichkeit ihres Gefährts belegen und über einen Quotenübertragungsvertrag an Unternehmen weiterverkaufen. Konzerne, die Probleme mit dem Einhalten der gesetzlichen Emissions-Vorgaben haben, können über die THG-Quote die sehr hohen Strafzahlungen vermeiden.

Voraussetzungen die ePrämie

Voraussetzung für die THG-Quote ist, dass Du ein E-Auto fährst. Dabei muss es sich um ein rein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug handeln. Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder reine Verbrenner-, sowie Wasserstofffahrzeuge werden vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt. Ob Du das Auto gekauft oder geleast hast ist egal, solange Du als Halter im Fahrzeugschein stehst. Du benötigst daher eine aktuelle Zulassungsbescheinigung.

Du kannst für jedes Fahrzeug nur einmal pro Jahr eine THG-Zertifizierung beantragen und diese natürlich auch nur einmal verkaufen.

Rechtlicher Rahmen der THG Quote

Den wichtigsten rechtlichen Bezugspunkt stellt die Kraftstoffverordnung (KVO) dar. Laut §22 Abs 1 KVO liegt die maximal erwartbare Prämie bei 600 Euro pro Tonne CO2. Bei einem erwarteten Umrechnungsfaktor pro Fahrzeug von 1,5 Tonnen CO2 macht die Prämie daher maximal 900 Euro aus. Da für die Berechnung auch andere Faktoren hineinspielen, wie der Wert der Stromquote oder die Zielerreichung durch die Mineralölunternehmen, können die THG-Quotenpreise durchaus etwas schwanken.

Das Europäische Emissionshandel (EU-ETS)

Der Handel mit Emissionszertifikaten läuft in der EU über das Europäische Emissionshandelssystem. Neben EU-Ländern haben sich auch andere Länder diesem Handelssystem angeschlossen (Liechtenstein, Norwegen und Island) oder sind mit diesem assoziiert (z.B. die Schweiz). Handelsoptionen bietet hierbei die Börse oder der Over-the-counter-Markt (OTC).

( Zuletzt aktualisiert: 31.08.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 13.01.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema THG Quote: Prämie fürs E-Auto

Die Kraftstoffverordnung, kurz KVO, setzt EU-Richtlinien zur Treibhausgasreduktion um. Die KVO ist eine Verordnung des Klimaschutz- und Energieministeriums. Sie regelt die grundsätzliche Handhabung aller Kraftstoffe in Österreich, wie etwa den Verkauf, die Qualität die Lagerung und die Verwendung von Kraftstoffen. Zu den Kraftstoffen gehört zum Beispiel Benzin, Flüssiggas, Diesel und Erdgas. Außerdem deckt die Verordnung auch alternative Energien wie Biodiesel und Biogas ab.


THG steht als Abkürzung für “Treibhausgasminderung”. Treibhausgase müssen wegen des Weltklimas drastisch reduziert werden. Jedes Jahr soll der CO2-Ausstoß in Österreich um rund sieben Prozent gesenkt werden, damit wir bis 2040 klimaneutral sind. Da der Verkehrssektor zu einem der größten CO2-Verursachern gehört, Dein Elektrofahrzeug aber keine Abgase ausstößt, wirst Du als helfende Hand im Kampf gegen Treibhausgase mit dieser Prämie belohnt. Voraussichtlich wird es die Prämie bis 2030 geben.


Voraussetzung für die THG-Quote ist, dass Du ein E-Auto fährst. Dabei muss es sich um ein rein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug handeln. Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder reine Verbrenner-, sowie Wasserstofffahrzeuge werden vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt. Ob Du das Auto gekauft oder geleast hast ist egal, solange Du als Halter im Fahrzeugschein stehst. Du benötigst daher eine aktuelle Zulassungsbescheinigung.

Du kannst für jedes Fahrzeug nur einmal pro Jahr eine THG-Zertifizierung beantragen und diese natürlich auch nur einmal verkaufen.


Wer ein E-Auto besitzt, kann sich ab 2023 eine Barprämie holen, die sich voraussichtlich auf bis zu 900 Euro pro Jahr beläuft. Um den administrativen Aufwand gering zu halten, werden eQuoten erst ab 100.000 kWh Verbrauch an elektrischem Strom vom Umweltbundesamt zertifiziert und somit handelbar gemacht. Für den Normalverbrauch also in unerreichbarer Höhe. Daher benötigt man Zwischenhändler, die diese Anfragen bündeln und dafür Gebühren verlangen dürfen.