Bis Jahresende soll die ORF-Digitalnovelle durch ÖVP und Grüne neu vorliegen: Die Rundfunkgebühren könnten bis zu 8% teurer werden und die Streaminglücke geschlossen werden.
Mit der neuen ORF Digitalnovelle sollen große Umwälzungen stattfinden. Diese soll noch bis Ende 2021 als Punktation erfolgen. Im Laufe 2022 soll die Umsetzung folgen. Laut APA möchte der Ministerrat „den ORF national und international als konkurrenzfähiges Medienangebot positionieren“. Die letzte Bearbeitung der Novelle erfolgt vor elf Jahren.
Streaminglücke: Streaming soll GIS-pflichtig werden
Man möchte die sogenannte Streaminglücke unbedingt schließen. Derzeit darf der ORF für Streaming keine GIS-Gebühr verlangen. Dieser Umstand macht es möglich, dass tunerfreie Geräte Fernsehen streamen dürfen, ohne dass die als GIS-pflichtig eingestuft werden. Mehr dazu in unserem Ratgebern GIS Rundfunkgebühren vermeiden und TV Receiver Tuner ausbauen - GIS sparen.
Nun möchte man hier eine Änderung erzielen. Denkbar wäre, dass ORF-Inhalte der ORF TVthek künftig nur nach Eingabe eines GIS-Codes zugänglich sind.
Höhere Rundfunkgebühren
Der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wünscht sich eine GIS-Gebührenerhöhung von rund acht Prozent. Für die Finanzierung des ORF treffen sich die 35 Stiftungsräte des obersten ORF-Gremiums am 14. Oktober zu einer Sondersitzung. Es ist anzunehmen, dass diese steigen werden.
Ausbau der Online-Inhalte
Der Ausbau von orf.at soll deutlich stärker erfolgen. Hier möchte man zukünftig auch „online only“ (nur online erhältlich) und „online first“ (zuerst online erhältlich) produzieren dürfen. Ebenso wünscht man sich Zugriff auf Archive, die das Ansehen von Inhalten über die 7-Tages-Frist deutlich länger ermöglichen. Das Online-Angebot soll gerade im Bildungsbereich niederschwelliger werden. So möchte man auch hier neue Schwerpunkte sowohl in der Kinder- und Jugend-, als auch in der Erwachsenenbildung vorlegen.
Der designierte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wünscht sich zudem eine gemeinsame Plattform mit den heimischen Privaten. Diese lehnen dies ab, den „Austro Player“ wird es daher wohl nicht geben. Dabei gibt es auch Pläne, in Zukunft Mediatheken im DACH-Raum miteinander zu verbinden.