Der durchschnittliche Stromverbrauch in der EU steigt stark an, sowohl in Haushalten, wie auch in der Industrie. 2022 konnte Österreich allerdings endlich bei seinem Stromverbrauch etwas sparen.
2022 wurden in Österreich rund 62 TWh (Terawattstunden) Strom verbraucht. Das sind rund zwei Prozent weniger als der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre - eine wichtige Einsparung, denn wegen der belastenden Hitzewelle wurde auch die Produktion der Wasserkraft herabgedrückt.
Insgesamt gesehen braucht der Industriesektor in Österreich etwa die Hälfte des gelieferten Strom. Private Haushalte verursachen mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs. Im Durchschnitt verbraucht ein österreichischer Haushalt rund 4.400 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr.
Effizienter Mix
Der Erzeugungsmix des heimischen Stroms ist recht effizient. Mit einem Anteil von rund 80 Prozent an erneuerbaren Energien liegt die hiesige E-Wirtschaft im EU-Vergleich sehr weit vorne.
Die Energiegewinnung ruht derzeit hauptsächlich auf drei Säulen:
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Wasserkraft: Glücklicherweise erlaubt die Topographie Österreichs die saubere Wasserkraft, die mit rund 60 Prozent die wichtigste Quelle für Strom darstellt. Im Jahr 2015 waren 277 größere Laufkraftwerke (wie die Donaukraftwerke) und 113 Speicherkraftwerke (wie Kaprun) im Einsatz.
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Wärmekraftwerke: Die zweite Säule, die den Stromverbrauch in Österreich abzudecken hilft, ist die Stromerzeugung mit thermischen Kraftwerken. Diese halten allerdings nur einen Anteil von etwa 20 Prozent. Davon teilen sich 15 Prozent auf Erdgas und 6 Prozent auf Biomasse auf, letzteres ist eine erneuerbare Energie. Der Energieverbrauch in Österreich wird von 580 Wärmekraftwerken mit abgedeckt, die eine Leistung von rund 8.000 MW liefern.
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Wind und Sonne: Immer größere Bedeutung kommt einer steigenden Anzahl von Anlagen hinzu, die Strom auf Basis erneuerbarer Energien aus Windkraft und Sonnenenergie erzeugen. 2021 lag diese bei 13 Prozent, wobei 10 Prozent auf die Windkraft entfielen und 3 Prozent auf die Sonnenkraft. Erneuerbare Energieformen sind im Vormarsch und leisten einen immer stärker werdenden Beitrag zur heimischen Stromerzeugung.
Durch die verpflichtende Stromkennzeichnung durch Zertifikate ist seit 2015 gesichert, dass kein Atomstrom mehr aus dem Ausland importiert wird. Bis 2030 soll der heimische Strombedarf zu 100 Prozent (zumindest bilanziell) durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Im Gegensatz zur heimischen Stromerzeugung ist der Erneuerbaren-Anteil am Verbrauch gegenüber der Erzeugung etwas niedriger und lag 2021 bei 70 Prozent.
Durchschnittlicher Stromverbrauch im eigenen Haushalt
Warmwasser und Heizung fallen beim Stromverbrauch in Österreich besonders ins Gewicht: Sie machen fast 20 und rund 16 Prozent aus. Weitere starke Verbraucher sind mit fast 12 Prozent die Beleuchtung, da hierzulande immer noch viele stromfressende alte Glühbirnen verwendet werden. Auch Kochen benötigt rund 12 Prozent, und auch hier könnte mit energieeffizienteren Geräten viel Strom gespart werden. Leider verwenden nur wenige Induktionskochplatten, ja viele sogar die alten Metall-Kochfeldplatten.
Danach kommen im Verbrauch Großgeräte (mit etwa 10 Prozent) und Unterhaltungselektronik (rund 8 Prozent). Die Geräte auf Standby ruhen zu lassen macht immerhin fast 5 Prozent unseres Strombedarfs in Haushalten aus- Strom, der mit einem einfachen Kippschalter bei den meisten Geräten sehr leicht einzusparen wäre.
Wo sind die Stromfresser?
Stromfresser erkennst du vor allem an einer schlechten Klassifizierung durch das EU-Energielabel. Typische Stromfresser sind:
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alte Heizwärmepumpen: Über 10 Jahre alte Heizwärmepumpen verbrauchen jährlich zwischen 520 und 800 kWh Strom. Neue Modelle dabei nur etwa 150 kWh pro Jahr.
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Klimaanlagen: Außenjalousien sind hier als kostengünstige Alternative zu empfehlen.
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elektrische Warmwasser-Bereitung: Elektroboiler sind einer der stärksten Energiefresser in Haushalten, noch vor allen anderen Geräten.
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Alte Kühlschränke und Gefriergeräte: Alte Kühl- und Gefrierschränke, die noch abgetaut werden müssen, schlucken viel Strom. Regelmäßiges Abtauen oder gleich ein neues, energieeffizienteres Gerät kaufen hilft.
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Fernseher: Je größer der Bildschirm, desto höher der Verbrauch. Hier lohnt es sich einen Blick auf die Energieverbrauchsangaben zu werfen.
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Stand-By-Modus: Rund 5 Prozent des Haushaltsstroms fließen in das Standby von Geräten. Eine Zwischenleiste mit Kippschalter kann hier viel Strom sparen.
Die einfachste Möglichkeit um Geld zu sparen liegt allerdings in einem ordentlichen Tarif. Diesen findest Du hier: Vergleich für Stromtarife.
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( Artikel veröffentlicht: 13.01.2023 )