Private Infrastrukturen wie Elon Musks Starlink sind persönlichen Befinden ausgeliefert. Deshalb hat die EU ein eigenes Satellitensystem für Internetnutzung um 2,4 Milliarden Euro beschlossen. IRIS2 soll Kommunikation garantieren und Europa unabhängiger machen.
Die EU will mit einem Satellitenverbund sichere Kommunikation für Unternehmen und Bürger gewährleisten, das nicht zum Spielball gelangweilter Milliardäre werden kann. Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten einigten sich am Donnerstagabend auf den Aufbau einer Satellitenkonstellation namens IRIS2. Ab 2027 soll es voll einsatzfähig sein.
Unabhängiges System für mehr Sicherheit
Anstoß war der Krieg in der Ukraine. Hier ist die EU bei der Satellitentelekommunikation bislang komplett von Drittstaaten oder privaten Unternehmen abhängig. IRIS2 soll vor allem die Widerstandsfähigkeit der EU-Systeme schützen. Dabei geht es nicht nur um Zugang zu schnellem Highspeed-Internet für Privatpersonen und Unternehmen, sondern auch zum Schutz von kritischer Infrastruktur wie Energienetzen oder der Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus können damit auch in Europa Funklöcher wirksam gestopft, sowie die Anbindung auch in strategischen Regionen wie Afrika und der Arktis ermöglicht werden.
Die Einigung muss noch formell vom EU-Parlament und den Staaten bestätigt werden, das gilt jedoch als Formsache.
Satelliteninternet bisher
Bislang ist Satelliteninternet bei uns sehr kostspielig und wird deswegen kaum genutzt, auch weil die Infrastrukturen bislang nur gering vorhanden sind. Dies könnte sich mit dem neuen IRIS2-System ändern. Es gibt aber auch nun schon Anbieter. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber Internet über Satellit.