Adé, 3G! Abschaltung von UMTS

verfasst am 16.1.2023
Adé, 3G! Abschaltung von UMTS

Ab Februar 2023 wird UMTS schrittweise abgeschaltet. Die freigewordenen Frequenzen werden zukünftig von anderen Standards, wie etwa dem leistungsfähigeren 5G, genutzt.

Laut LTE-Forum beginnt mit Februar 2023 die A1 Telekom Austria damit UMTS-Frequenzen zu 2.100 MHz in Kärnten und Salzburg abzuschalten. Bis Ende 2024 soll die stufenweise Abschaltung von 3G/UMTS (900 und 2.100 MHz) österreichweit abgeschlossen sein.

Auch Magenta plant 2024 die Abschaltung des alten UMTS-Standards. Im Drei Netz hat man das für 3G genutzte Spektrum über die letzten Jahre bereits reduziert und wägt weitere Schritte noch ab.

UMTS bietet vergleichsweise nur wenig Bandbreite. Es wurde 2002 in Österreich gestartet und war der erste Mobilfunkstandard, der als Breitband bezeichnet werden konnte. Erstmals war es per Handy möglich gleichzeitig zu telefonieren und im Internet zu surfen, also sowohl Daten als auch Sprache nebeneinander zu übertragen. Während bei GSM nur Daten als Datenpakete gesendet werden können, ist bei UMTS auch die Sprachübertragung datenpaketorientiert.

Ist telefonieren weiter möglich?

Ja, auch mit alten Handys. Wer UMTS bislang noch nutzt, weicht danach automatisch ins langsamere 2G-Netz aus, denn dieses wird auch weiterhin für SMS und Telefonie betrieben werden. Doch die Übertragung über 2G bzw. GSM/EDGE bietet leider eine noch schlechtere Sprachqualität und längere Verbindungszeiten als 3G. Auch ist die Datenrate mit dem alten 2G-Netz sehr niedrig. Bei der Nutzung von Datendiensten und Apps können dann nur noch Anwendungen mit sehr geringen Ansprüchen an die Internet-Geschwindigkeit genützt werden. Auch MMS können dann nicht empfangen werden.

Platz für neue Technik

UMTS bot zunächst 384kBit/s Datenrate, mit der Verbesserung HSPA+ sogar bis zu 42 Mbit/s. Für heutige Verhältnisse ist das viel zu langsam.

Dazu kommt, dass sich nur wenige Frequenzen für Mobilfunk eignen. Diese sind stark reguliert und werden bei Frequenzauktionen um Millionen versteigert. Daher ist es durchaus sinnvoll, sich von alten langsamen Standards zu verabschieden und diese Frequenzen mit leistungsstärkeren Standards wie LTE und 5G zu nutzen.

Mobilfunkfrequenzen sind allerdings nur eingeschränkt für bestimmte Übertragungstechnologien verfügbar. Ein Teil kann zwar für 4G und 5G genutzt werden, doch leider kann nicht jedes Frequenzband, das für die veraltete 3G-Technologie verwendet wird, umgewidmet werden. Diese Frequenzen bleiben aber nicht brach, sondern werden zukünftig vor allem für M2M, also Maschinennetze für Industrielösungen, genutzt werden. Auch Smartanwendungen werden in Zukunft vor allem diese Frequenzen nutzen.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.