Den aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit ablesen - der Lifehack für Dein Smart Meter

Den aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit ablesen - der Lifehack für Dein Smart Meter

Wie hoch ist mein Stromverbrauch aktuell – einfache Sache, da schau ich einfach in die App meines Anbieters. Doch halt! Dieser nennt nur vortagesaktuelle Zahlen. Wie Du in Echtzeit Deinen Stromverbrauch ablesen kannst, nennen wir Dir hier.

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Bevor wir beginnen, gibt es etwas, das Du benötigst: Einen Smartmeter! Wir gehen alles Schritt für Schritt durch, damit Du Deinen Verbrauch jederzeit genau abrufen kannst.

Dein Freund, der Smartmeter

Der Smart Meter sollte im besten Fall schon bei Dir zu Hause stehen, denn bis Ende 2024 müssen 95 Prozent der Haushalte in Österreich mit einem intelligenten Stromzähler ausgestattet sein. Du findest recht einfach heraus, ob Du bereits einen Smart-Meter hast. Schau auf Deinen Stromzähler. Hat er eine digitale Anzeige oder hast Du einen alten, mechanischen Ferraris-Zähler? Wenn Du noch so ein ratterndes, schwarzes Ungetüm zu Hause hast, musst Du Dich noch etwas gedulden, bis Dein Netzanbieter Dir ein neues Gerät installiert.

Ein Smart Meter ist ein “intelligenter” Stromzähler; das bedeutet, er kann den Stromverbrauch im 15 Minuten Takt erfassen und an den Netzbetreiber übertragen. So musst Du weder selbst den Stromzähler ablesen, noch jemand von den E-Werken dafür in Dein Zuhause lassen. Wesentlich genauer und effizienter übernimmt das der Smart Meter. Mehr Infos dazu findest Du in unserem Ratgeber Smart Meter – Der intelligente Stromzähler.

Doch nur weil die Anzeige digital ist, heißt das leider nicht, dass Du automatisch auch einen Smart Meter hast. Zwischen den alten Ferrariszählern und den neuen Smart Metern wurden auch digitale Zähler verbaut, die noch nicht smart waren. Du kannst dies direkt bei Deinem Netzanbieter erfragen. Dort kannst Du auch den Tausch Deines alten Zählers beantragen.

Wenn Du schon seit 2012 an Deiner Adresse wohnst und seitdem nie ein Zählertausch vorgenommen wurde, wirst Du vermutlich keinen Smart Meter haben. Größtenteils wurden sie aber auch bei Neubauten erst seit 2019 verbaut.

Datenübermittlung

Werden Deine Daten ständig an den Netzanbieter übermittelt? Ja und nein – das kommt darauf an, welche Option Du bei der Datenübermittlung ausgewählt hast. Wenn Du Dich jetzt fragst, was das sein soll, dann wird es wohl die Standardoption sein, die automatisch voreingestellt ist.

Mit der Standardoption IMS misst der Smart Meter alle 15 Minuten, übermittelt die Daten aber im Nachhinein nur einmal täglich als Verbrauchswert für den gesamten Tag an den Netzbetreiber. Die persönlichen Zählerdaten stehen dann ab dem Folgetag online zur Verfügung und das bis zu drei Jahre lang.

Für die detailliertere Variante musst Du nur nachfragen: Mit Opt-in misst der Smart Meter alle 15 Minuten und übermittelt alle Werte an den Netzbetreiber. Wenn Du also Deinen Energiebedarf genau einsehen möchtest, brauchst Du Dich nur an Deinen Netzbetreiber wenden. Oft kannst Du dies direkt online per App oder im Portal auswählen.

So erhältst Du genaue Angaben im Viertelstundentakt, die dir jeweils ab dem Folgetag zur Verfügung stehen. Deinen Energiebedarf so einzusehen kann helfen Stromfresser aufzuspüren. Denn wenn Du jedesmal eine Spitze im Energiebedarf hast, wenn Deine Waschmaschine oder Dein Trockner laufen – dann liegt es vermutlich genau an den Geräten. So lässt es sich einfach besser eingrenzen, welche Geräte wofür verantwortlich sind.

Im Viertelstundentakt, aber nicht in Echtzeit?

Ein Blick auf den Smart Meter verrät Dir den Zählerstand. Doch nicht nur den aktuellen Verbrauch, sondern auch noch weitere wie etwa für Niedertarif und Hochtarif. Wenn Du allerdings im Portal Deines Energieanbieters bzw. Netzanbieters nachsiehst, bekommst Du immer nur den Zählerstand des Vortages angezeigt.

Das gilt auch, wenn Du Opt-in gewählt hast, denn die viertelstündlichen Zahlenwerte werden auch hier nur einmal pro Tag an den Betreiber übertragen. Du bekommst diese dann also genau aufgeschlüsselt, aber eben immer mit einem Tag Verzögerung. Ganz in Echtzeit geht dies also leider nicht per App oder Portal. Das liegt daran, dass der Datenaufwand sonst für die Betreiber viel zu hoch wäre. Immerhin geht es um rund 6,48 Millionen Zählpunkte in Österreich.

Ich will den Zählerstand in Echtzeit beobachten können

Was aber, wenn Du Deinen Zählerstand in Echtzeit beobachten können willst? Dafür benötigst Du zu Deinem Smart Meter noch ein Smart-Meter-Adapter mit Infrarotschnittstelle.

Das ist technisch zu aufwändig? Du kannst für einzelne Steckdosen (und damit Geräte) auch einen kleinen Strommesser direkt anstecken. Günstige findest Du hier bei Geizhals.

Du willst es genau wissen? Einen Adapter für Deinen Smart Meter kannst Du zum Beispiel hier über Oesterreichs Energie finden. Den Infrarot-Lesekopf kannst Du anschließend praktischerweise magnetisch an der Schnittstelle des Smart Meters anbringen. Der Lesekopf wird per RJ12-Kabel mit einem sogenannten Schnittstellenadapter verbunden, der den Echtzeitverbrauch per WLAN weitergibt.

Mit einem Endgerät Deiner Wahl (Smartphone, Tablet oder Laptop) verbindest Du nun das lokale WLAN-Netzwerk mit dem Schnittstellenadapter. So kannst Du Deine Daten direkt und in Echtzeit ansehen. Also nur ein Live-Hack, statt eines Lifehacks. 😉

Alle Daten, immer?

Du willst aber alle Daten immer einsehen, auch von unterwegs mit dem Handy? Auch das geht, es ist aber mitunter technisch aufwändig. Dafür brauchst Du eine Netzwerkverbindung zum Zählerraum, was in Mietwohnungen eine Herausforderung sein kann. Außerdem eine freie Steckdose und einen aktiven Zugriff auf das Webportal Deines Netzanbieters. Denn Du benötigst eine aktive Kundenschnittstelle und den individuellen Schlüssel des Zählpunkts.

Manche Netzanbieter, wie zum Beispiel Burgenlandenergie / Netz Burgenland, bieten Sensor und App zusammenpassend an:

Dein Netzanbieter stellt dies nicht zur Verfügung? Dann wird es technisch: Zwar stellt der Schnittstellenadapter die Verbrauchsdaten nicht online und speichert sie auch nicht ab – aber Du kannst via Dashboard die Live-Daten per API (JSON, MQTT, Modbus TCP) weiterverarbeiten lassen. Um die Live-Daten im Sekunden-Intervall zu speichern, musst Du die Programmierschnittstellen sowie entsprechende Scripts oder Anwendungen nutzen. Problematisch ist, dass die Analyseanwendungen im Moment noch sehr rar sind.

Es gibt allerdings auch bereits solche Infrarot-Adapter am Markt, die auch eine dazugehörige App bereitstellen, wie zum Beispiel der Poweropti von Powerfox, Shelly 3EM von Shelly oder IOmeter von energy smart control GmbH. Das Problem hierbei ist aber, dass nicht immer alle Stromzähler mit jedem Gerät kompatibel sind.

( Zuletzt aktualisiert: 19.12.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 18.12.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.