Müssen bei einem Wechsel neue Leitungen verlegt werden? Wie lang hab ich dann keinen Strom und Gas? Wir hören immer wieder die schlimmsten Ängste von Leuten, die sich fürchten den Anbieter zu wechseln. Wir listen hier die schlimmsten Unwahrheiten bei Strom- und Gaswechsel auf, um mit alten Vorurteilen aufzuräumen.💪
Trotz der Energiepreise trauen sich nur rund 280.000 Haushalte ihren Anbieter zu wechseln. Obwohl das Sparpotential von mehreren hundert Euros pro Jahr gegeben ist.💸 Das bedeutet, dass gut 3,7 Mio. Haushalte nie wechseln und lieber draufzahlen. Das liegt an großen Ängsten, die zwar unbegründet sind, aber den Menschen große Sorgen machen. Wir räumen mit alten Mythen auf!
Eine große Unsicherheit liegt sicher auch am langen Energiemonopol der Länder: Früher gab es eben nur den Landesversorger. Heute gibt es hingegen eine Vielzahl an Anbietern. Das verunsichert viele, dabei liefert genau dieser Konkurrenzkampf die Möglichkeit zu sparen.
Wird beim Wechsel Strom oder Gas abgestellt?
Nein, das ist ein Mythos. Das ist mit Abstand die häufigste Frage bzw. Angst, von der wir hören: Ob bei einem Anbieterwechsel der Strom und Gas für kürzere oder längere Zeit abgestellt wird. Für Dich funktioniert der Wechsel völlig ereignislos.
Dazu müssen wir ein wenig ausholen, aber keine Sorge – es wird nicht kompliziert. Strom und Gas wird nämlich immer von Deinem Versorger geliefert. Dessen Aufgabe ist es, den Strom bzw. das Gas zu Dir nach Hause zu transportieren. Dafür bezahlst Du eine Versorgungsgebühr an den Lieferanten. Hierzu gehören etwa das Netznutzungsentgelt und das Netzverlustentgelt. Den Versorger bzw. Lieferanten kannst Du nicht wählen. Er ist für das Strom- bzw. Gasnetz verantwortlich, aus dem Du gespeist wirst.
Gleichzeitig tritt der Landesversorger auch als Anbieter für Strom und Gas auf. Das bedeutet, er erzeugt oder kauft Strom und Gas an. Das machen die reinen Anbieter genauso. Auf Deiner Rechnung wird dies oft als Grundgebühr und Arbeitspreis genannt. Alle Anbieter (auch der Landesversorger als Anbieter) kalkulieren ihre Tarife nach den Energiepreisen. Hier hast Du nun die freie Auswahl und kannst entweder zu Deinem Landesversorger gehen oder aber zu einem anderen Anbieter.
Egal ob Du bei Deinem Landesversorger oder einem anderen Anbieter bist, Du erhältst die Energie immer direkt vom Landesversorger, der aus einem großen Strom- oder Gaspool gespeist wird. Du kannst aber wählen, wer Dir Deine Energie verrechnet und am Großmarkt erhandelt oder auch erzeugt.
Bekomme ich neue Leitungen für Strom und Gas?
Nein, auch das ist ein Mythos. Die Leitungen für Strom und Gas bleiben aber auch nach einem Wechsel die gleichen. Es wird keine Wand aufgestemmt und auch keine Rohre neu verlegt. Dein Landesversorger bleibt nämlich immer gleich, darum bleiben auch die vorhandenen Leitungen immer gleich. Bei einem Anbieterwechsel wechselt nur die Verrechnung. Du kannst Dich daher immer für einen bestimmten Tarif entscheiden, der je nach Kalkulation Deines Anbieters billiger oder teurer sein kann.
Problematisch und kompliziert?
Nein, ein Wechsel über tarife.at ist ganz einfach. Wir wollen uns ja nicht zu sehr selbst auf die Schulter klopfen, aber wir haben einen sehr übersichtlichen und einfachen Vergleichsrechner. Zugegeben, die Technik und die Algorithmen dahinter sind hochaufwendig – aber für Dich als Nutzer sieht die Webseite ordentlich aus. Du wählst aus, was Du haben möchtest und bist in wenigen Klicks beim günstigsten Tarif.
Was passiert, wenn der Anbieter mich kündigt oder in Konkurs geht?
Sollte Dein Anbieter Dich plötzlich nicht mehr versorgen können oder wollen, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Ja, nicht einmal wenn Du von Deinem Landesversorger die Kündigung bekommst – denn er kann Dich nur als Anbieter kündigen, aber nicht in seiner Form als Landesversorger.
Eigentlich sollten diese Aufgabenbereiche deutlicher auseinanderzuhalten sein, doch weil es das Energiemonopol in Österreich sehr lange gab, und Anbieter und Versorger bis zur Jahrtausendwende immer die gleiche Gesellschaft waren, ist das manchmal verwirrend.
So kann Dir zum Beispiel immer nur die EVN kündigen, nicht aber die Niederösterreichischen Netze oder die KELAG, nicht aber die KNG-Kärnten Netz GmbH. Manchmal ist das ein wenig verworren, weil diese Konzerne ja doch auch zusammengehören, aber die Aufgabengebiete Versorgung und Energieangebot sind immer getrennt – auch wenn der Briefkopf es mitunter nicht gleich verrät.
Geht Dein Anbieter also in Konkurs oder Insolvenz, wirst Du weiter durch den Versorger mit Strom und Gas beliefert. Du solltest Dir dann aber schnellstens einen neuen Anbieter suchen, damit es nicht zu Verrechnungsproblemen kommt.
Hat Strom und Gas von anderen Anbietern eine schlechtere Qualität?
Nein, das ist einfach nur Unfug. Mit Strom und Gas wirst Du immer ausschließlich von Deinem Landesversorger beliefert – ganz egal wer Dein Anbieter ist. Dein Anbieter ist nur für die Verrechnung der Energie zuständig. Daher hat Deine Energie immer die gleiche Qualität. Es gibt keinen schlechteren Strom oder mieses Gas, nur weil Du den Anbieter wechselst.
( Artikel veröffentlicht: 13.03.2024 )