5G Ausbauziele sollen 2023 erreicht werden

verfasst am 26.1.2022
5G Ausbauziele sollen 2023 erreicht werden

Der 5G-Ausbau geht innerhalb Europas langsamer als erhofft vorwärts. Trotzdem soll Österreich seine Ausbauziele im mobilen Breitband 2023 laut RTR erreichen können.

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Der diese Woche vom Europäischen Rechnungshof veröffentlichte Sonderbericht zum Ausbau der 5G-Mobilfunknetze in Europa stellt der EU und auch Österreich kein gutes Attest aus. Der Aufbau der 5G-Netze in den Mitgliedstaaten komme nur sehr zögerlich voran, weshalb die EU Gefahr laufe, ihre Ziele für 5G-Zugang und -Versorgung zu verfehlen.

Flächendeckende 5G Pläne für 2030

Die EU verspricht sich von 5G große Wirtschaftschancen: Schätzungen zufolge könnte das europäische Bruttoinlandsprodukt durch 5G zwischen 2021 und 2025 um bis zu 1 Billion Euro wachsen. Infolgedessen könnten bis zu 20 Millionen Arbeitsplätze neu geschaffen oder umgewandelt werden.

EU-weit werden bis 2025 bis zu 400 Milliarden Euro für die Entwicklung von 5G-Netzen ausgegeben, um das künftige Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Da jedoch viele Mitgliedstaaten mit der Einführung im Rückstand sind, ist die EU noch weit davon entfernt, in den vollen Genuss der Vorteile von 5G zu kommen.

Annemie Turtelboom
Mitglied des Europäischen Rechnungshofs

Im Aktionsplan von 2016 hat die Europäische Kommission das Ziel vorgegeben 5G bis 2025 in allen städtischen Gebieten und entlang aller wichtigen Verkehrswege einzuführen.

Im März 2021 forderte sie darüber hinaus die EU-weite 5G-Versorgung bis 2030. Leider haben aber nur rund die Hälfte der EU-Staaten diese Ziele in ihre 5G-Strategien aufgenommen.

Mit Ausnahme von Litauen, Malta, Portugal und Zypern haben aber zumindest alle Mitgliedstaaten das Zwischenziel von 2020 erreicht, mindestens eine Großstadt mit 5G zu versorgen. Viele EU-Länder liegen beim Auf- und Ausbau ihrer 5G-Netze jedoch hinter dem Zeitplan. Für Belgien, Bulgarien, Griechenland, Kroatien und Zypern stehen die Chancen schlecht, den Zeitplan für 2025 einzuholen.

Laut der Kommission gehört Österreich zu den sechzehn Ländern, die bestenfalls eine mittlere Wahrscheinlichkeit haben um ihre Ziele zu erreichen. Hierauf entgegnet allerdings die RTR in einer Pressemeldung, dass die Studie sich hauptsächlich auf Zahlen von 2019 bezieht. Hier wäre uns von der Kommission ein veraltetes Zeugnis ausgestellt worden.

Strengere Auflagen üben Druck aus

So wären die Zahlen der zweiten zweiten Auktion des 5G-Frequenzbandes noch gar nicht inkludiert. So wurden im September 2020 Frequenzen aus den Bereichen 700, 1500 und 2100 MHz vergeben. Damit verbunden waren strenge Auflagen zur flächendeckenden Versorgung aller Stadtgebiete und die Auflagen zur Versorgung aller wichtigen Verkehrswege (Autobahnen, Schiene, Bundes- und Landesstraßen) bereits bis Ende 2023.

Bei Nichteinhaltung der Auflagen droht die RTR mit hohen Pönalen. Sie geht allerdings davon aus, dass die Auflagen eingehalten und damit die europäischen Versorgungsziele in Österreich bereits 2023 und nicht erst 2025 erreicht werden.

Neue 5G Frequenzen

Schon bald möchte die RTR Frequenzen aus dem Bereich 26 GHz vergeben. In den nächsten Wochen wird dazu der Plan für zukünftige Frequenzvergaben mit den Details (Spectrum Release Plan) veröffentlicht. Diese Frequenzen sollen vor allem für starke Auslastung in Flughäfen, Einkaufszentren und bei Campus-Lösungen bereit stehen.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.