oekostrom feiert 25jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wurde die Forderung von PV-Anlagen entlang den Autobahnen präsentiert.
Die oekostrom AG wurde 1999 aus einer Umweltschutz- und Anti-Atombewegung heraus gegründet. Heute feiert sie nicht nur ihr 25jähriges Bestehen als Energieanbieterin, sondern richtet sich mit einer Forderung an die Politik: Sie wünscht Photovoltaikflächen entlang österreichischer Autobahnen.
Ziele für 2030
Bis 2030 soll Österreich bilanziell nur durch erneuerbare Energien gespeist werden. Allein für Photovoltaik wird daher ein zusätzlicher Bedarf von elf Terrawattstunden (TWh) prognostiziert. Im Moment erreichen wir davon nur einen Bruchteil von weniger als 3 TWh. Mit dem integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) wurde der Bedarf an Photovoltaik sogar nochmals deutlich auf 21 Terrawattstunden angehoben. Der Ausbau sauberer Energien müsste daher massiv ausgebaut werden, damit wir die Ziele des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) nicht verfehlen.
Ob Österreich bis 2030 zu 100 Prozent mit sauberem Strom national bilanziell versorgt und bis 2040 klimaneutral wird, hängt vom politischen Willen ab. Wir müssen alle Potenziale aus Sonne, Wind und Wasser nutzen, um energiepolitische Unabhängigkeit zu erreichen.
Hildegard Aichberger und Ulrich Streibloekostrom Vorstände
Hier kritisiert oekostrom die langwierigen Genehmigungsverfahren, zahlreichen bürokratischen Hürden und komplexen Zuständigkeiten zwischen Bund, Länder und Gemeinden. Dazu kommt, dass die Anzahl an Dächern nicht ausreicht, um den zukünftigen Bedarf zu decken. Ackerfläche verbauen scheint aber auch nicht sinnvoll.
Sonnen-Highways für Österreich
oekostrom möchte hierfür eine Lösung bieten und liefert ein Positionspapier für den Ausbau von PV-Anlagen entlang den Autobahnen. Das rund 1.750 Kilometer umfassende Autobahnnetz in Österreich böte eine herausragende Möglichkeit, die Gewinnung von Sonnenenergie signifikant zu erweitern. Die Nutzung von nur 12 Prozent der Freiflächen entlang von Autobahnen sollen ausreichen, um eine Million Haushalte in Österreich mit sauberem Strom zu versorgen. Das entspricht jedem vierten Privathaushalt.
Dafür wünscht man sich einen unbürokratischen Zugang zur Errichtung von PV-Freiflächenanlagen entlang von Autobahnen und betont, dass damit die Abhängigkeit von Öl, Kohle und Erdgas reduziert werden könne. Zudem soll damit die Wertschöpfung in der Region gehalten und der Energiemarkt demokratisiert werden.
Darüber hinaus wurde durch die oekostrom AG eine Studie in Auftrag gegeben, bei denen 1.000 Personen in Österreich befragt wurden. Laut dieser befürworten 86 Prozent der Österreicher:innen die Nutzung von Freiflächen neben Autobahnen für den Photovoltaik-Ausbau.
Rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung sieht sowohl die Bundesregierung als auch die Energieversorger:innen in der Pflicht, saubere Energien bereitzustellen. Die Idee ist nicht ganz neu. So hat Deutschland dem Ausbau von Photovoltaik-Freiflächen entlang von Autobahnen bereits zugestimmt. Die oekostrom AG wünscht sich, dass Österreich diesem Beispiel folgt. Etwas kämpferisch fordert man mehr politischen Willen auf allen Ebenen, um einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu machen. Hier besinnt sich die oekostrom ihrer Anfänge und gibt an nicht müde zu werden, Missstände anzuprangern und Forderungen zur Kilmaneutralität an die Politik klar zu formulieren.