Mehr Mobilfunk, doch gleichbleibende „Handystrahlung“

verfasst am 12.9.2023
Mehr Mobilfunk, doch gleichbleibende „Handystrahlung“

5G wurde 2020 in Österreich in Betrieb genommen. Seitdem hat sich der Datenverbrauch verdoppelt. Die Emissionen im Mobilfunk sind aber nahezu gleich geblieben.

Du suchst einen strahlungsarmen 5G-Handyvertrag? Hier findest Du ihn zum besten Preis.

Was ist vor der Einführung von 5G nicht alles prophezeit worden? Vögel stürzen tot vom Himmel, alle Menschen werden durch Mikrowellen gegrillt und ähnliche Horror-Szenarien. Bewahrheitet hat sich bis heute keine.

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) hat anlässlich des dreijährigen Jubiläums der 5G-Netze die Messwerte verglichen. Die erste Mobilfunk-Messung im Versorgungsbereich einer neuen 5G-Station wurde 2020 an der Wiener Summerstage durchgeführt. Dort wurde gepürft, wie sich das neue Mobilfunksystem auf die sogenannte Handystrahlung auswirkt.

Strahlung 2020

Das Messergebnis war deutlich: Die Summe aller Mobilfunkanwendungen betrug gerade mal 0,21 Prozent des in Österreich gesetzlich verbindlich geltenden Grenzwertes. Das stärkste Signal kam damals von einer für GSM (2G) genutzten Funkfrequenz im 900 MHz-Bereich. Das schwächste Signal kam von einer 5G-Anlage im Bereich von 3,4 GHz.

Was ist Handystrahlung? Diese wird auch als SAR-Wert bezeichnet. Sie misst, wie stark ein elektromagnetisches Feld in ein Material eindringt und dieses erwärmt. Die WHO gibt dafür strenge Richtlinien für Sendemasten vor: Selbst bei einer Ganzkörperbestrahlung würde sich Dein Körper nur um etwa 0,02 Grad erwärmen. Diese Grenzwerte sind extrem vorsichtig und konservativ angesetzt und bieten mit ihrem 50-fachen Sicherheitsfaktor ein sehr hohes Schutzniveau. Sonnenstrahlung (also Licht und UV-Strahlung) wirkt wesentlich stärker.

Datenwachstum – wie sieht es 2023 aus?

Doch in den letzten drei Jahren hat sich der Datenverkehr via Mobilfunk mehr als verdoppelt. Auch wurden die Ausbauverpflichtungen der Mobilfunknetzbetreiber sehr konsequent umgesetzt, damit es nahezu überall in Österreich Handyempfang gibt. In den Ballungszentren beträgt die 5G-Netzabdeckung annähernd 100 %. Doch gibt es deswegen auch mehr Strahlenbelastung durch Mobilfunk? Glücklicherweise nicht!

Das FMK hat 2023 erneut Messungen durchgeführt, erneut bei der Wiener Summerstage. Betrugen die Emissionen des Mobilfunks 2020 nur 0,21 Prozent, so stieg die Strahlung 2023 auf magere 0,30 Prozent des geltenden Grenzwertes. Das stärkste Signal kommt noch immer von GSM-900. Das schwächste Signal kommt auch weiterhin von 5G auf 3,4 GHz. Bemerkenswerterweise trotz Verdoppelung des Datenvolumens! 5G trägt selbst nur 0,001 Prozent zur Gesamtausnutzung des Grenzwertes bei. Eine erneute Messkampagne ist Anfang 2025 in Planung.

Jetzt Handytarife finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.