Drei und öGIG starten eine Partnerschaft. Bis 2030 sollen eine Mio. Haushalte mit Glasfaser versorgt sein.
Drei, einer der drei landesweiten Komplettanbieter für Telekommunikation, und die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG), der größte österreichische Glasfaser-Infrastrukturanbieter, starten eine strategische Zusammenarbeit im Glasfaser-Ausbau.
Glasfaserausbau wichtiges Thema
Im Moment hinkt Österreich im Vergleich zu anderen Ländern beim Glasfaserinternet ganz schrecklich hinterher. Dabei wäre dieses gerade für die wirtschaftliche und private Digitalisierung immens wichtig.
Im DESI-Index liegt Österreich auf Platz 14 in Sachen Konnektivität bei Glasfaser – deutlich schlechter als der EU-Durchschnitt. Zum einen kann man dies erklären, weil in Österreich der Mobilfunk stärker ausgebaut ist. Doch auch bei der Performance liegen wir schlecht. Im Gigabitbereich sind wir Platz 30 von 38 in der OECD-Liste. International gesehen zeigt sich sogar noch deutlicher, wie hoch unser Aufholbedarf ist: Denn nur sechs Prozent aller Internetanschlüsse in Österreich liegen im Bereich der Glasfaser, der OECD-Durchschnitt liegt hingegen bei 33 Prozent. Nur Belgien und Griechenland schneiden hier schlechter als wir ab.
Drei Glasfaser und Mobilfunk
Ökologisch und ökonomisch empfindet es Drei nicht als sinnvoll, dass jedes Unternehmen sein eigenes Kabel in die Erde versenkt. Hier möchte man lieber auf Kooperationen setzen. Letztes Jahr schloss Drei mit A1 eine Kooperation bei der Glasfaser-Technik. Nun möchte Drei eine Partnerschaft mit der öGIG eingehen. Ziel ist es das Glasfasernetz von Drei einer Million Haushalten und damit jedem/r Vierten in Österreich verfügbar zu machen. Der kommerzielle Start von Tarifen soll mit Anfang 2024 erfolgen.
Dabei soll das Mobilfunkgeschäft nicht an Bedeutung verlieren. Immerhin sollen sich die Technologien nicht ausschließen, sondern einander ergänzen. Bislang gibt es durch Drei sowohl Festnetz- als auch Mobilfunkinternet, wobei die aktuellen Übertragungsraten bei 5G bei maximal bis zu 500 Mbit/s liegen. Nur Business-KundInnen konnten Glasfaser-Anschlüsse mit bis zu 1.000 Mbit/s buchen. Nun möchte man ab Anfang 2024 das Portfolio für Glasfaser auch für Privatkunden erweitern.
Jeder Haushalt und jedes Unternehmen hat unterschiedliche Anforderungen an seine Internet-Verbindung. Mit 5G und Glasfaser können wir in Zukunft allen Anforderungen gerecht werden. Durch die Partnerschaft mit der öGIG beschleunigen wir den Rollout unseres Glasfaser-Angebots in Österreich noch einmal deutlich.
Rudolf SchreflCEO von Drei
Glasfasernetze: öGIG und Drei
Die öGIG ist reiner Infrastrukturanbieter und ist mit der eigenen Marke öFiber seit 2019 in Österreich am Markt. Sie versorgt aktuell über 82.000 Haushalte in ganz Österreich mit Glasfaser. Bis 2030 ist die Versorgung einer Million Haushalte mit Glasfaser anvisiert. Dabei soll die Glasfaser direkt bis in den Haushalt verlegt werden, um Kapazitätsansprüchen auch in fernerer Zukunft gerecht werden zu können. Das Netz der öGIG stehen allen offen, so gibt es bereits rund 20 Anbieter, die es nutzen.
Drei möchte auch weiterhin zu den Kooperationen sein eigenes Glasfasernetz mit einer Gesamtlänge von 12.400 Kilometern betreiben - dazu kommen auch weiterhin die eigenen Mobilfunknetze. Bis über das Jahr 2025 hinaus investiert Drei rund 1,2 Milliarden Euro in jene. So kommt Drei seiner Ausbauverpflichtung durch die Ersteigerung von Mobilfunkfrequenzen nach. Man bedauert jedoch, dass oft wertvolle Zeit durch langwierige Genehmigungsverfahren in Österreich verstreicht und wünscht sich eine Optimierung dafür.
