Bioethanol ist ein Brennstoff, der aus Biomasse gewonnen wird. Üblicherweise wird er aus Zuckerrüben oder Getreide hergestellt.
Bioethanol wird meist heimisch erzeugt, etwa im Bioethanolwerk Pischelsdorf in Niederösterreich. Dort werden jährlich aus rund 600.000 Tonnen Getreide (derzeit: primär Weizen und Mais) etwa 250.000 m³ Bioethanol hergestellt. Er wird mittels alkoholischer Gärung aus kohlenhydrathaltiger Biomasse hergestellt.
Bioethanol als Kraftstoff
Bioethanol wird häufig als Kraftstoff für Verbrennermotoren genutzt. Hier wird er im Benzin meist zu 5 Prozent beigemischt. Daher wird dort auch die Bezeichnung E5 genutzt. Seit der neuen Kraftstoffverordnung im April 2023 gibt es auch Super E10 mit einem maximalen Ethanolgehalt von 10 Prozent, der zum Kraftstoff Super Plus gemischt wird.
Laut dem Energie- und Klimaschutzministerium leistet die Beimischung von Bioethanol einen Beitrag zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen. Leider entsteht dadurch aber ein geringer Mehrverbrauch von 1 bis 1,5 Prozent bei Verwendung von Super E10.
Bioethanol für den Kaminofen
Außerdem wird Bioethanol auch in Ethanolkaminöfen verwendet. Bei einem hohen Reinheitsgrad von 95 bis 98 Prozent verbrennt dieser rückstandsarm und absolut geruchlos, da kaum Zusatzstoffe enthalten sind. Es entsteht beim Verbrennen kein Rauch oder Ruß, sondern ausschließlich Kohlendioxid und Wasserdampf.
Im Gegensatz zu einem mit Holz befeuerten Kaminofen benötigt ein Ethanolkaminofen keinen Rauchabzug. Daher werden diese kleinen Öfen gern in Wohnungen verwendet, die keinen echten Kamin haben. Auch gelten diese als recht sicher, da kein Funkenflug entsteht. Aufgrund der Fertigung durch Zucker entsteht beim Ablöschen manchmal ein scharf-süßlicher Geruch, der sich schnell verflüchtigt. Er ist allerdings ungefährlich.
Leider kann ein Bioethanolofen nicht als Heizung verwendet werden, weil der Heizwert viel zu gering ist. Allerdings ist er sehr hübsch anzusehen und gibt ein wohliges Gefühl, besonders im Winter.
Wie wird Bioethanol hergestellt?
Chemisch handelt es sich bei Bioethanol um ein Ethanol, das bedeutet er ist eine Verbindung aus der Gruppe der Alkohole. Bioethanol kann in reiner Form als E100 eingesetzt werden – beträgt der Anteil aber nur 85 Prozent erfolgt eine Etikettierung als E85.
Bioethanol entsteht durch die Vergärung von Zucker in der Biomasse. Als Ausgangsmaterial kommen Stoffe wie Zuckerrüben, Erdäpfel, Zuckerrohr, Mais, Getreide oder Maniok infrage.
Bei der Gärung entsteht eine alkoholische Maische mit einem Alkoholgehalt von nur 12 Prozent. Wird diese destilliert, kann der Alkoholanteil auf bis zu 98 Prozent erhöht werden.
Vorteile und Nachteile von Bioethanol
Bioethanol wird auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und stellt daher eine Energiequelle dar, die heimisch und autark ist. Wir haben in Österreich genug Anbauflächen um uns selbst mit diesem Energieträger zu versorgen.
Auch gibt Bioethanol bei der Verbrennung im Vergleich zu fossilen Energieträgern weniger Kohlenstoffdioxid ab. Somit ist der Stoff weniger klimaschädlich.
Nachteilig ist, dass Bioethanol nicht für alle Motoren geeignet ist, da Schläuche und Dichtungen angegriffen werden.
Auch wird kritisiert, dass die Biomasse, die für Bioethanol verwendet wird, aus regulären Lebensmitteln besteht. Hier gibt es eine Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelproduktion.
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heimische Produktion
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nachwachsender Rohstoff
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nachhaltig und CO2-arm
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teilweise nicht geeignet für alte Motoren
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Flächenkonkurrenz zu Lebensmittelproduktion
( Artikel veröffentlicht: 13.01.2023 )