Pelletheizung: Funktionsweise und Förderungen in Österreich

Pelletheizung: Funktionsweise und Förderungen in Österreich

Pelletheizungen (auch Pelletsheizungen genannt) nutzen Biomasse und sind daher ökologisch freundlicher als etwa Gas oder Öl. Doch was sind die Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung? Wie hoch sind die Kosten? Wir haben die heißen Fakten für das Heizen mit Pellets zusammengetragen.

Mit der Energiekrise von 2021/2022 und den steigenden Öl- und Gaspreisen wurde die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich. Auch werden schon seit Jahren die Rufe nach umweltfreundlichen Brennstoffen lauter. Hier lohnt sich Wechsel des Heizungssystems, weg von Öl, Gas oder Kohle/Koks-Allesbrenner, hin zu nachhaltigen Brennstoffen wie einer Pelletheizung. Diese sind gegenüber fossilen Brennstoffen nicht nur günstiger, sondern ökologisch sinnvoller. Denn das CO₂ (Kohlendioxid), das bei der Verbrennung freigesetzt wird, hat der Baum im Laufe der Zeit aus der Atmosphäre entnommen. Somit sind Pellets CO₂-neutral. Gleichzeitig entstehen aber Feinstaubemissionen durch die Verbrennung, diese sind aber sehr gering.

Kosten für eine Pelletheizung

Was kostet eine Pelletheizung?

Pelletheizungen sind umweltfreundlich, aber leider baulich aufwändig und teuer. Immerhin gibt es aber auch Förderungen durch Land und Staat mit bis zu 7.500 Euro, diese findest Du hier bei der offiziellen Seite KPC. Teilweise gibt es zusätzlich auch Gemeindeförderungen.

Was kostet die Pelletheizung im Betrieb?

Holzpellets sind den Marktpreisen für Holz unterworfen. Zahlte man 2020 noch rund 300 Euro pro Tonne Pellets, waren es 2022 bis zu 700 Euro. Mittlerweile liegt der Preis bei rund 500 Euro pro Tonne. Ein üblicher Jahresbedarf eines Einfamilienhauses liegt bei rund 2.800 Euro (und 5,6t) im Jahr.

Dazu kommen Wartungskosten von etwa 300 Euro, damit die Heizung durch einen Fachbetrieb geprüft wird. Die Anlage verbraucht nur wenig Strom, hier ist nur von 100 bis 200 Euro im Jahr auszugehen. Dazu kommt die Prüfung durch den Rauchfangkehrer, die regional unterschiedlich ausfällt und meist ein bis vier Mal im Jahr vorgeschrieben ist.

Wie funktionieren Pelletheizungen?

Pelletheizungen arbeiten mit getrockneten und gepressten Holzresten. Damit gehören diese Heizungsanlagen zu den sogenannten Biomasseheizungen. Über eine Förderanlage werden die Pellets vom Lagerraum zur Feueranlage gebracht, meist mit einer Förderschnecke oder einem Vakuumsauger. In der Feueranlage wird der Zündvorgang in der Brennkammer gestartet, überwacht von Lambdasonden und Abgastemperatursensoren. Die entstandene Hitze erwärmt den Wärmetauscher, der die Wärme an den Heizkreislauf weiterleitet. Idealerweise ist eine Holzheizung mit einem Pufferspeicher gekoppelt, der das warme Wasser speichert und es bei Bedarf zur Verfügung stellt.

Zu den wesentlichen Komponenten einer jeden Pelletheizung gehören:

  • Lagerraum bzw. Lagerabteil für die Pellets

  • Feuerungsanlage

  • Zuführeinrichtung( z.B. eine Förderschnecke oder ein Saugzuggebläse)

  • Mess- und Regeltechnik

  • Pufferspeicher

Alle ein bis zwei Wochen musst Du die Asche austragen und alle vier bis sechs Wochen den Brennraum reinigen. Einmal jährlich sollte auch der Lagerraum gereinigt werden, idealerweise nach Ende der Heizperiode und bevor eine neue Lieferung kommt.

Vorteile und Nachteile der Pelletheizung

Zahlt sich eine Pelletheizung aus? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wir listen hier alle Vorteile und Nachteile auf:

  • Nachhaltigkeit: Die Erdgas- und Erdölressourcen sind endlich, noch dazu trägt das Heizen damit zu einem vermehrten CO₂-Ausstoß bei. Holzpellets hingegen stoßen nur so viel Kohlendioxid aus, wie sie in Gestalt von Bäumen ihr Leben lang verbraucht haben, und sind damit CO₂-neutral. Übrigens stoßen Pelletheizungen nur rund 40g CO₂ pro kWh aus, während Gasheizungen 240g und Ölheizungen sogar 300g CO₂/kWh ausstoßen.

  • regional: Holz ist ein regional nachwachsender Rohstoff. Die Anlieferung benötigt nur kurze Transportwege.

  • gut kombinierbar: Pelletheizungen sind gut mit Solaranlagen kombinierbar, um im Sommer die Sonnenenergie und im Winter Pellets zu nutzen. Solche Hybridsysteme erzielen oft sehr gute Synergieeffekte. Einerseits steigert dies die Autarkie, denn die Pelletanlage kann selbst mit Strom versorgt werden. Andererseits muss im Sommer die Warmwasserversorgung nicht über Pellets gewährleistet werden. Im Winter hingegen sorgen die Pelletheizung und die Solarthermie in Kombination mit einem Pufferspeicher für eine nachhaltige Wärmeversorgung.

  • großer Platzbedarf: Die Lagerung von Pellets braucht viel Platz: Ein Kubikmeter Raum fasst rund 650 Kilogramm Holzpellets. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigt im Jahr etwa fünf bis sechs Tonnen Pellets. Jede Lieferung für Pellets kostet extra Gebühren, daher sollte der Lagerraum ausreichend bemessen sein. Optimalerweise bieten sich hier Kellerräume an der Hausaußenseite an, die über LKW-Ladungen bequem befüllt werden können. Egal ob die Pellets mechanisch oder pneumatisch (mit Druck) zum Ofen transportiert werden - das Lager sollte nicht weiter als etwa 25 Meter entfernt sein. Auch der Zulieferstutzen für das Lager darf nicht mehr als 30 Meter von der Straße entfernt sein, sonst kannst Du nicht beliefert werden.

  • Kosten: Die Investitionskosten sind hoch, die Betriebskosten marktabhängig. Für eine komplette Anlage zahlst Du meist etwa 25.000 bis 40.000 Euro. Ein üblicher Jahresbedarf eines Einfamilienhauses liegt bei rund 2.800 Euro (und 5,6t) an Pellets im Jahr.

  • Wartung nötig: Einmal im Jahr ist die Wartung durch den Fachmann nötig. Dazu kommen Ascheentleerung und Brennraumreinigung alle paar Wochen.

Vorteile
  • nachhaltig
  • regional
  • Synergieeffekte
Nachteile
  • großer Platzbedarf
  • hohe Investitionskosten
  • wartungsintensiv

( Zuletzt aktualisiert: 06.07.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 19.01.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Pelletheizung: Funktionsweise und Förderungen in Österreich

Pelletheizungen sind umweltfreundlich, aber leider baulich aufwändig und teuer. Immerhin gibt es aber auch Förderungen durch Land und Staat mit bis zu 7.500 Euro, diese findest Du hier bei der offiziellen Seite KPC. Teilweise gibt es zusätzlich auch Gemeindeförderungen.

Im Betrieb sind Holzpellets den Marktpreisen für Holz unterworfen. Zahlte man 2020 noch rund 300 Euro pro Tonne Pellets, waren es 2022 bis zu 700 Euro. Mittlerweile liegt der Preis bei rund 500 Euro pro Tonne. Ein üblicher Jahresbedarf eines Einfamilienhauses liegt bei rund 2.800 Euro (und 5,6t) im Jahr.

Dazu kommen Wartungskosten von etwa 300 Euro, damit die Heizung durch einen Fachbetrieb geprüft wird. Die Anlage verbraucht nur wenig Strom, hier ist nur von 100 bis 200 Euro im Jahr auszugehen. Dazu kommt die Prüfung durch den Rauchfangkehrer, die regional unterschiedlich ausfällt und meist ein bis vier Mal im Jahr vorgeschrieben ist.


Pelletheizungen arbeiten mit getrockneten und gepressten Holzresten. Damit gehören diese Heizungsanlagen zu den sogenannten Biomasseheizungen. Über eine Förderanlage werden die Pellets vom Lagerraum zur Feueranlage gebracht, meist mit einer Förderschnecke oder einem Vakuumsauger. In der Feueranlage wird der Zündvorgang in der Brennkammer gestartet, überwacht von Lambdasonden und Abgastemperatursensoren. Die entstandene Hitze erwärmt den Wärmetauscher, der die Wärme an den Heizkreislauf weiterleitet. Idealerweise ist eine Holzheizung mit einem Pufferspeicher gekoppelt, der das warme Wasser speichert und es bei Bedarf zur Verfügung stellt.

Alle ein bis zwei Wochen musst Du die Asche austragen und alle vier bis sechs Wochen den Brennraum reinigen. Einmal jährlich sollte auch der Lagerraum gereinigt werden, idealerweise nach Ende der Heizperiode und bevor eine neue Lieferung kommt.


Alle Vor- und Nachteile Punkt für Punkt:

Nachhaltigkeit: Die Erdgas- und Erdölressourcen sind endlich, noch dazu trägt das Heizen damit zu einem vermehrten CO₂-Ausstoß bei. Holzpellets hingegen stoßen nur so viel Kohlendioxid aus, wie sie in Gestalt von Bäumen ihr Leben lang verbraucht haben, und sind damit CO₂-neutral. Übrigens stoßen Pelletheizungen nur rund 40g CO₂ pro kWh aus, während Gasheizungen 240g und Ölheizungen sogar 300g CO₂/kWh ausstoßen.

regional: Holz ist ein regional nachwachsender Rohstoff. Die Anlieferung benötigt nur kurze Transportwege.

gut kombinierbar: Pelletheizungen sind gut mit Solaranlagen kombinierbar, um im Sommer die Sonnenenergie und im Winter Pellets zu nutzen. Solche Hybridsysteme erzielen oft sehr gute Synergieeffekte. Einerseits steigert dies die Autarkie, denn die Pelletanlage kann selbst mit Strom versorgt werden. Andererseits muss im Sommer die Warmwasserversorgung nicht über Pellets gewährleistet werden. Im Winter hingegen sorgen die Pelletheizung und die Solarthermie in Kombination mit einem Pufferspeicher für eine nachhaltige Wärmeversorgung.

großer Platzbedarf: Die Lagerung von Pellets braucht viel Platz: Ein Kubikmeter Raum fasst rund 650 Kilogramm Holzpellets. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigt im Jahr etwa fünf bis sechs Tonnen Pellets. Jede Lieferung für Pellets kostet extra Gebühren, daher sollte der Lagerraum ausreichend bemessen sein. Optimalerweise bieten sich hier Kellerräume an der Hausaußenseite an, die über LKW-Ladungen bequem befüllt werden können. Egal ob die Pellets mechanisch oder pneumatisch (mit Druck) zum Ofen transportiert werden - das Lager sollte nicht weiter als etwa 25 Meter entfernt sein. Auch der Zulieferstutzen für das Lager darf nicht mehr als 30 Meter von der Straße entfernt sein, sonst kannst Du nicht beliefert werden.

Kosten: Die Investitionskosten sind hoch, die Betriebskosten marktabhängig. Für eine komplette Anlage zahlst Du meist etwa 25.000 bis 40.000 Euro. Ein üblicher Jahresbedarf eines Einfamilienhauses liegt bei rund 2.800 Euro (und 5,6t) an Pellets im Jahr.

Wartung nötig: Einmal im Jahr ist die Wartung durch den Fachmann nötig. Dazu kommen Ascheentleerung und Brennraumreinigung alle paar Wochen.