Gastherme: Heizen mit Gas

Gastherme: Heizen mit Gas

Rund eine Million Haushalte in Österreich heizt mit Gas. Zwar ist es nicht nachhaltig, dafür aber relativ günstig im Betrieb. Seit 2024 dürfen in Neubauten keine Gasheizungen mehr verbaut werden. Wir haben alle wichtigen Infos zum Thema Gasheizung zusammengefasst.

Du suchst einen günstigen Gasanbieter? Hier gibt es den besten Tarif.

Gasheizungen sind in Österreich recht stark verbreitet. Immerhin heizt rund jeder Vierte in Österreich mit Erdgas.

Das Ende der Gasheizung? Das durch die EU vorgegebene Erneuerbare-Wärme-Gesetz verbietet Gasheizungen in Neubauten seit 2023. Bestehende Gasheizungen dürfen aber weiter betrieben werden. Das vorläufige Ende für diese ist 2040 vorgesehen. Ein weiterer Betrieb ist ab dann voraussichtlich nur noch mit Biogas möglich.

Wie funktioniert eine Gasheizung?

Für das Heizen mit Gas benötigst Du eine Gastherme, eine Versorgung mit Gas und den passenden Gastarif. Durch das Verbrennen von Gas wird Wasser erwärmt, das über ein Rohrlaufsystem und die Heizkörper im Haus die Wärme an die Umgebung abgibt. Die Gastherme kann außerdem auch zur Warmwassererzeugung genutzt werden. Bekannte Hersteller von Gasthermen sind zum Beispiel die Firmen Vaillant, Bosch oder Viessmann.

Erdgas ist ein Gasgemisch, das hauptsächlich aus Methan besteht und sich zum Verbrennen eignet. Österreich verbraucht jährlich rund 90 Tera-Watt-Stunden (TWh) Erdgas.

Was kostet eine Gasheizung?

Gasthermen sind zwar recht kostspielig in der Anschaffung, doch günstiger als andere Heizarten: Üblich sind Gerätepreise von rund 2.000 bis 5.000 Euro. Dazu kommen noch Einbaukosten von etwa 800 bis 2.500 Euro. Doch im Betrieb sind sie relativ kostengünstig, denn für Gas werden im Jahr für eine Wohnfläche von 80 Quadratmetern rund 10.000 kWh benötigt. Mit einem günstigen Tarif entstehen so jährlich etwa unter 1.000 Euro an Kosten. Für die jährliche Wartung sind auch rund 100-200 Euro einzuplanen. Diese ist wichtig, damit die Gastherme sauber und sicher funktioniert.

Sind Gasheizungen gefährlich?

Solange eine Gasheizung regelmäßig gewartet wird, ist Erdgas ein sehr sicheres Heizmittel. Eine regelmäßige Reinigung und Prüfung der Schornsteine ist allerdings für den Abzug der Abgase wichtig, sonst droht Lebensgefahr. Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht nämlich giftiges Kohlenmonoxid (CO). Verbrennt die Anlage, ohne dass das Kohlenmonoxid ordentlich abzieht, kann ein Raum binnen weniger Minuten zur Todesfalle werden. Der Tod durch Ersticken droht! Da Kohlenmonoxid geruchlos ist, ist es besonders gefährlich. Daher ist die jährliche Wartung der Gastherme so wichtig.

Auch sonst muss die Gasanlage dicht sein, da sonst Explosionsgefahr droht. Damit ein Gasleck auffällt, ist das sonst geruchlose Erdgas mit einem Duftstoff versehen – meist ist es eine Schwefelverbindung, die nach faulen Eiern riecht. Bei Gasgeruch sollten schnellstens alle Fenster geöffnet werden und offene Flammen (wie Kerzen oder Zigaretten) gründlich gelöscht. Am besten dreht man sofort den Gassperrhahn ab, verlässt das Haus und ruft den kostenlosen Gasnotruf 128 an.

Wir empfehlen bei einem Kamin oder einer Gastherme immer auch zur Sicherheit einen CO-Melder zu installieren. Die Geräte gibt es günstig und sie melden verlässlich, wenn es gefährlich wird. Hier bei Geizhals findest Du sie zum besten Preis.

Sind Gasheizungen Umweltsünder?

Gasheizungen sind relativ effizient, trotzdem wollen wir in Österreich aus dem Gas aussteigen. Das klingt nicht sehr sinnvoll, doch tatsächlich gibt es einige Gründe dafür:

  • Verfügbarkeit: Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und daher nur begrenzt auf der Welt verfügbar. Sind die Reserven aufgebraucht, braucht es Jahrmillionen, bis wieder welches natürlich entsteht. Wir verschwenden daher einen wertvollen Rohstoff.
  • Umweltschutz: Durch das Verbrennen von Erdgas entsteht CO2, das den Klimawandel vorantreibt. Im Vergleich zu Erdöl und Kohle werden zwar weniger CO2-Emissionen ausgestoßen, doch es bleibt trotzdem klimaschädlich.
  • Abhängigkeit: Gasimporte sind ein wirtschaftliches Druckmittel. Österreich ist dadurch politisch und wirtschaftlich leicht erpressbar.

Raus aus Öl und Gas?

Wenn Du Deine Gasheizung gegen eine umweltfreundlichere Heizvariante tauschen möchtest, kannst Du bis zu 75 Prozent der Kosten durch Förderungen zurückbekommen. Alle Infos darüber gibt es auf der Webseite des Bundesministeriums zum Tausch: kesseltausch.at.

( Artikel veröffentlicht: 03.09.2024 )

Jetzt Stromtarif finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Gastherme: Heizen mit Gas

Künftig soll es keine Gasheizungen mehr geben, seit 2023 dürfen keine Gasheizungen in Neubauten errichtet werden. Dies verbietet das beschlossene Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Vorhandene Gasheizungen dürfen aber weiter betrieben werden. Das vorläufige Ende für diese ist 2040 vorgesehen. Dies ist von der EU vorgegeben. Ein weiterer Betrieb ist ab dann voraussichtlich nur noch mit Biogas möglich.


Gasthermen sind zwar recht kostspielig in der Anschaffung, doch günstiger als andere Heizarten: Üblich sind Gerätepreise von rund 2.000 bis 5.000 Euro. Dazu kommen noch Einbaukosten von etwa 800 bis 2.500 Euro. Doch im Betrieb sind sie relativ kostengünstig, denn für Gas werden im Jahr für eine Wohnfläche von 80 Quadratmetern rund 10.000 kWh benötigt. Mit einem günstigen Tarif entstehen so jährlich etwa unter 1.000 Euro an Kosten. Für die jährliche Wartung sind auch rund 100-200 Euro einzuplanen. Diese ist wichtig, damit die Gastherme sauber und sicher funktioniert.


Rund jeder Vierte in Österreich heizt mit Gas. Dabei ist die Verteilung in den Bundesländern aber sehr unterschiedlich: Etwa zwei Drittel aller Haushalte, die mit Gas heizen, befinden sich in Ostösterreich. In Wien heizen rund 45 Prozent der Haushalte mit Gas. Im Burgenland und in Niederösterreich sind es fast ein Drittel mit 34 bzw. 33 Prozent. Auch ganz im Westen, in Vorarlberg nutzt man Gas gerne, rund 34 Prozent der Haushalte erhalten ihre Wärme durch Gas. Im Mittelfeld sind Tirol (26 Prozent), Oberösterreich (20 Prozent) und Salzburg (18 Prozent). Kaum mit Gas geheizt wird in der Steiermark, wo nur elf Prozent eine Gasheizung haben, in Kärnten heizen sogar nur fünf Prozent der Haushalte mit Gas.


Solange eine Gasheizung regelmäßig gewartet wird, ist Erdgas ein sehr sicheres Heizmittel. Eine regelmäßige Reinigung und Prüfung der Schornsteine ist allerdings für den Abzug der Abgase wichtig, sonst droht Lebensgefahr. Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht nämlich giftiges Kohlenmonoxid (CO). Verbrennt die Anlage, ohne dass das Kohlenmonoxid ordentlich abzieht, kann ein Raum binnen weniger Minuten zur Todesfalle werden. Der Tod durch Ersticken droht! Da Kohlenmonoxid geruchlos ist, ist es besonders gefährlich. Daher ist die jährliche Wartung der Gastherme so wichtig.

Auch sonst muss die Gasanlage dicht sein, da sonst Explosionsgefahr droht. Damit ein Gasleck auffällt, ist das sonst geruchlose Erdgas mit einem Duftstoff versehen – meist ist es eine Schwefelverbindung, die nach faulen Eiern riecht. Bei Gasgeruch sollten schnellstens alle Fenster geöffnet werden und offene Flammen (wie Kerzen oder Zigaretten) gründlich gelöscht. Am besten dreht man sofort den Gassperrhahn ab, verlässt das Haus und ruft den kostenlosen Gasnotruf 128 an.


Ölheizungen verursachen viel CO2 und treiben die Klimawandel stark an. Gasheizungen sind zwar relativ effizient, trotzdem wollen wir in Österreich aus dem Gas aussteigen. Es gibt einige Gründe dafür:

  1. Verfügbarkeit: Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und daher nur begrenzt auf der Welt verfügbar. Sind die Reserven aufgebraucht, braucht es Jahrmillionen, bis wieder welches natürlich entsteht. Wir verschwenden daher einen wertvollen Rohstoff.
  2. Umweltschutz: Durch das Verbrennen von Erdgas entsteht CO2, das den Klimawandel vorantreibt. Im Vergleich zu Erdöl und Kohle werden zwar weniger CO2-Emissionen ausgestoßen, doch es bleibt trotzdem klimaschädlich.
  3. Abhängigkeit: Gasimporte sind ein wirtschaftliches Druckmittel. Österreich ist dadurch politisch und wirtschaftlich leicht erpressbar.