5G ermöglicht superschnelles Internet und hohe Sprachqualität. Doch was bringt 5G, wo gibt es Empfang und worin liegt der Unterschied zwischen 5G Standalone und Not-Standalone? Wir verschaffen Dir einen guten Überblick zum Thema 5G in Österreich.
5G Netze in Österreich
2025 ist 5G in Österreich fast flächendeckend verfügbar. Nur sehr gebirgige und abgelegene Regionen sind davon teilweise noch ausgenommen. Die Sendeanlagen für 5G werden vor allem auf bereits bestehenden Sendemasten errichtet. Aktuell gibt es laut FMK rund 19.100 aktive Mobilfunkstandorte (nicht nur für 5G), wodurch etwa 94 Prozent der Bevölkerung zumindest zu einem der drei 5-G-Netze Zugang haben.
5G Anbieter | 5G Netzabdeckung |
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A1 | A1 5G Netzabdeckung |
Magenta | Magenta 5G Netzabdeckung |
Drei | Drei 5G Netzabdeckung |
Wie Deine Mobilfunk-Versorgung vor Ort aussieht, kannst Du übrigens auch hier im Breitbandatlas nachprüfen.
5G Netzabdeckung der Netzbetreiber
In Österreich gibt es drei österreichweit operierende Mobilfunknetzbetreiber: A1 Telekom Austria, Magenta Telekom und Hutchison Drei Austria. Zudem hat aber auch der Anbieter spusu (Mass Response) begonnen ein eigenes Netz aufzubauen.
Bei allen Netzen gilt: Nicht nur die Hauptstädte sind gut versorgt. Mittlerweile ist 5G in Österreich in nahezu allen Gemeinden verfügbar. Der Ausbau von 5G erfolgte bei allen Netzen von Osten nach Westen, da topographisch bedingt der Alpenbogen naturgemäß für jede Form von Mobilfunk am schwierigsten zu erschließen ist. Begonnen wurde nachdem das 1. Pionierband durch die RTR 2019 versteigert wurde und die einzelnen Anbieter sich ihre Frequenzen sichern konnten.
A1 5G Netzabdeckung und Ausbaupläne
Bei A1 gibt es rund 5.500 5G-Sender, mit denen etwa 85 Prozent aller Österreicher mit 5G versorgt werden können. Dabei wird zu einem Großteil aktive Antennentechnik verwendet, sogenannte Massive MIMO-Antennen. A1 plant das 5G-Netz noch zu verdichten und weiter auszubauen.
Darüber hinaus kommen vor allem im Unternehmensbereich kleinere 5G Micro-Cells zum Einsatz, die sowohl private 5G Campus Netzwerke, als auch eine IoT-Versorgung in Betriebsgeländen ermöglichen. Auch hat man bereits dem Ausbau eines 5G SA Netzes begonnen: Im Juli 2021 wurden im A1 Datacenter erstmals Daten über einen 5G-Standalone Standort übertragen.
Magenta 5G Netzabdeckung und Ausbaupläne
Magenta verfügt über 3.700 5G-Standorte in Österreich. Das entspricht einer Versorgung von rund 80 Prozent der Haushalte und Betriebe, Tendenz steigend. Für LTE gibt es 6.500 Standorte und 99 Prozent Versorgung. Bei den niedrigen und mittleren Frequenzen werden MIMO-Antennen genutzt, ansonsten aktive Antennen mit Beamforming im C-Band. Bis 2030 möchte man 5G österreichweit ermöglichen, dazu plant Magenta laufend neue 5G-Sender zu errichten oder bestehende mit 5G auszustatten.
Drei 5G Netzabdeckung und Ausbaupläne
Per Jänner 2025 umfasst das Netz von Drei mehr als 6.500 Mobilfunkbasisstationen. Hier wird kräftig ausgebaut, man möchte 1,2 Mrd. Euro investieren, um künftig an jedem Standort 2G, 4G und 5G Frequenzen senden zu können. Schon seit Herbst 2022 bietet Drei als bisher einziger Anbieter Österreichs 5G Standalone mit einem 5G Kernnetz an.
Per Ende 2024 versorgte Drei mehr als 90 Prozent der heimischen Unternehmen und Haushalte mit 5G, die Outdoor Versorgung mit 5G beträgt rund 95 Prozent. In den Frequenzbereichen 2600 MHz und 3500 MHz kommen aktive Massive MIMO Antennen zu Einsatz. In den anderen Frequenzbändern werden passive Antennen verwendet.
Drei möchte auch zukünftig das Netz weiter ausbauen, um neue Gebiete zu erschließen und natürlich auch, um dem steigenden Kapazitätsbedarf gerecht zu werden. Bis Ende 2025 sollen zusätzlich 350 Katastralgemeinden mit 5G versorgt werden.
Was ist 5G?
Bei 5G handelt es sich um den fünften Mobilfunkstandard, daher auch der Name „fünfte Generation“ oder die Abkürzung 5G.
Der neue Standard macht hohe Datenübertragung von bis zu 10 Gbit/s möglich. Das entspricht 10.000 Mbit/s. Zum Vergleich: Mit LTE (4G) sind in besonders gut ausgebauten Gebieten „nur“ bis zu 300 Mbit/s möglich. So können mit 5G riesige Datenmengen extrem schnell übertragen werden.
Darüber hinaus bietet 5G nicht nur riesige Bandbreiten, sondern auch Latenzzeiten von wenigen Millisekunden. Der niedrige Ping ist nicht nur wichtig für heutige Echtzeitanwendungen wie Videotelefonie, sondern auch für die Vernetzung der Zukunft – wie etwa beim selbstfahrenden Auto, für die Steuerung von Maschinen oder für Unterhaltungsanwendungen. Denn damit ist eine Übertragung in Echtzeit möglich, also (fast) ohne Verzögerung.
Gerade ein selbststeuerndes Smart Car benötigt ein flächendeckendes 5G-Mobilfunknetz, damit die Sensoren mit der Software kommunizieren können. Nur dieses bietet eine niedrige Latenz bei hoher Datendichte. Andernfalls wäre die Sicherheit nicht gegeben: Man stelle sich vor, das Netz fällt bei einem selbstfahrenden Auto nur für wenige Sekunden mitten auf der Autobahn aus – kein beruhigender Gedanke. Auch dafür müssen zuerst die Netze in ausreichendem Maß ausgebaut werden.
In Zukunft wird es noch weit mehr Netzanwendungen geben. Durch die hohe Belastbarkeit können 5G-Netze diese starke Nutzung abfedern. Auch durch sogenanntes Network Slicing ist eine bessere Verteilung der Datenlast möglich. Damit sind mehr IoT-Lösungen und somit eine stärkere Digitalisierung für Privatpersonen, als auch von Betrieben möglich.
5G NSA und 5G SA
Bei 5G wird oft zwischen NSA und SA unterschieden. Dabei wird unterschieden, ob die 5G-Technik noch LTE-Kernnetze nutzt, oder auch die Zugangsnetze 5Gfähig sind.
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NSA: NSA steht für Non-Standalone, also nicht selbstständig. Dies bedeutet, dass das Zugangsnetz bereits 5G-fähig ist, das Kernnetz ist hingegen aber noch LTE-basiert.
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SA: SA steht für Stand Alone, also selbstständiges 5G. SA nutzt reine 5G Technik, denn hier sind sowohl die Kernnetze als auch die Zugangsnetze 5G-fähig. Man spricht daher auch von „echtem 5G“.
Mit 5G SA gibt es mehr Leistung: Bisher können sich auf einem Quadratkilometer bis zu 100.000 Personen und Geräten vernetzen. Mit 5G Standalone ist dies nun für bis zu einer Million Personen und Geräten möglich. Dazu kommt der Umweltfaktor: Der Energieverbrauch von 5G Standalone-Geräten wird um fast 20 Prozent reduziert.
5G Frequenzen
5G Frequenzen liegen im Bereich von Frequenzen zwischen 600 MHz und 6 GHz, zum anderen von 24 GHz und darüber – also im Millimeterwellenbereich. Gerade in diesem Bereich sind große Datenmengen besser zu übertragen.
Es sind in Österreich im Mobilfunk Frequenzen zwischen 700 MHz und 3,8 GHz definiert. Die verwendeten Frequenzbänder sind aktuell 700 MHz, 800 MHz, 900 MHz, 1.800 MHz, 2.100 MHz, 2.600 MHz und 3.400 MHz.
5G nutzt vor allem die Frequenzen im 700 MHz-, 1.500MHz-, 2.100MHz- und 3.400 MHz-Band.
Die Frequenzbänder werden in bestimmte Bereiche durch die RTR aufgeteilt, die auch deren Nutzungsrechte vergibt. Dies hat den Sinn, dass die Frequenzbänder genau reguliert sind, damit keine gegenseitige Störung erfolgen können. Die Vergabe erfolgte in den Frequenzauktionen.
- 700 MHz: Im 700 MHz-Band gibt es Bereiche von insgesamt 2x30 MHz. Magenta sicherte sich und 2x20, Drei 2x10 MHz davon. A1 ersteigerte in diesem Bereich nichts.
- 1500 MHz: Im Bereich zu 1500 MHz stehen insgesamt 80 MHz und der erheblich eingeschränkt nutzbare Block B01 (10 MHz) zur Verfügung. A1 und Drei sicherten sich je 30 MHz, Magenta ersteigerte 20 MHz und den Block B01.
- 2100 MHz: Für das 2100 MHz-Band stehen 2x60 MHz zur Verfügung. A1 ersteigerte 2x25 MHz, Drei 2x20 MHz und Magenta 2x15 MHz.
- 3400 MHz: Im 3400 MHz Band verfügt A1 über 100-140 MHz (unterschiedlich nach Region), Magenta über 110 MHz und Drei über 100 MHz.
Frequenzbereich | A1 | Magenta | Drei |
---|---|---|---|
700 MHz | - | 2 x 20 MHz | 2 x 10 MHz |
1500 MHz | 30 MHz | 20 (+10 B01) MHz | 30 MHz |
2100 MHz | 2 x 25 MHz | 2 x 15 MHz | 2 x 20 MHz |
3400 MHz | 100 – 140 MHz | 110 MHz | 100 MHz |
Mitnutzung von Frequenzen: 5G Abkommen
Die Anbieter Magenta und Drei haben ein Abkommen für gegenseitige 5G-Nutzung an bis zu 400 Standorten abgeschlossen. Dies wird auch als nationales Roaming bezeichnet, weil Du als Nutzer auch das jeweilig andere Netz nutzen kannst, ganz wie beim Roaming im Ausland mit einem ausländischen Netz. Dafür wurde musste die Genehmigung der RTR eingeholt werden. Mehr Infos dazu findest Du hier in unserem Blogbeitrag Magenta und Drei schlossen 5G-Kooperation.
Auktion der Frequenzen
In Österreich wurde das sogenannte erste Pionierband durch die RTR 2019 versteigert. Es umfasst den Frequenzbereich 3,4 – 3,8 GHz (39 Frequenzblöcke á 10 MHz im LTE-Band 43 sowie 42). Die Frequenzblöcke zu 700 MHz, 1500 MHz sowie 2100 MHz wurden in einer zweiten Versteigerung 2020 ausgegeben.
Alle diese Frequenzbereiche sind entweder direkte Nachbarfrequenzbereiche oder bereits für Mobilfunk genutzte Frequenzbereiche. Die aktuellen Frequenznutzungsrechte laufen noch bis 2026. Ab dann gibt es erneute Vergaben. In Zukunft müssen alle vier bis fünf Jahre die Nutzungsrechte durch die Anbieter neu ersteigert werden. Die Frequenzbereiche werden, laut RTR, voraussichtlich bis 2044 die gleichen sein.
Alternative zu 5G
Statt 5G können auch Festnetzleitungen verwendet werden. Doch als echte Alternative wären hier nur Glasfaserleitungen bis in die Wohnung denkbar. Ein so weitreichender Ausbau ist in Österreich nicht angedacht, da er nur schwer finanzierbar wäre.
Gerade schwer erreichbare und abgelegenere Ortschaften können mittels 5G-Sender rasch an schnelles Internet angebunden werden.
Angst vor 5G Strahlung
Die gesundheitliche Wirkung von 5G wird immer wieder diskutiert, doch konnten bislang keine Schädigungen nachgewiesen werden. Zudem werden zur Sicherheit die Empfehlung der WHO zum SAR - Wert und die Sicherheitsabstände immer eingehalten.
In Österreich wird der gesetzliche Rahmen nicht nur durch die internationalen Personenschutzgrenzwerte, sondern auch durch die strenge OVE-Richtlinie R 23-1 und das Telekommunikationsgesetz vorgegeben.
Übrigens konnte mittlerweile sogar mittels „photoelektrischen Effekts“ nachgeweisen werden, warum Funkfelder nicht krebserregend sein können: Funkfelder sind schlichtweg um den Faktor 500.000 zu schwach, um Moleküle zu ionisieren, was aber notwendig wäre, um die DNA zu schädigen. Möchtest du mehr zum Thema 5G Strahlung wissen, schau doch in unseren Ratgeber 5G Gesundheit und Strahlung.
5G - und dann? 6G und der Mobilfunk der Zukunft
Nach der Entwicklung des fünften Mobilfunkstandards 5G ist der nächste logische Schritt die Entwicklung von 6G. Es sollen damit schnellere Datenraten bis zu einem Terabit pro Sekunde möglich werden. Auch die Latenzen sollen noch niedriger werden. Zudem erhofft man sich, dass es danach seltener zu großen Generationensprüngen kommen wird, sondern nur Verbesserungen von 6G nötig sind.
Aktuell rechnet man damit, dass der 6G-Standard im Jahr 2030 soweit sein wird, um den Netzausbau beginnen zu können. Sowohl die EU als auch China möchten 2030 mit dem Ausbau eines 6G-Netzes beginnen. Dabei wird 6G zunächst weniger für den einfachen Nutzer, als mehr für Unternehmen und Forschungsinstitute ausgelegt sein.
Am nächsten Standard wird bereits seit 2017 geforscht, auch in Österreich. Forscher der TU Graz entwickeln im Bereich der Antennentechnik eine RadioWeaves-Technologie. Diese soll als eine Art hochleistungsfähiges “Antennengewebe” fungieren, und somit leichter in beliebiger Größe an unterschiedlichsten Orten installiert werden. So sollen ganze Wandflächen als Antennenstrahler fungieren. In den Silicon Austria Labs GmbH wird dagegen an einer Kommunikationmöglichkeit gearbeitet, die gleichzeitig mit der Datenübertragung auch Entfernungsmessung ermöglichen soll.
Weiterführende Links
( Zuletzt aktualisiert: 13.01.2025. Ursprünglich veröffentlicht: 01.09.2021 )