Der Lastprofilfaktor ist eine Art Risikoaufschlag für Floatertarife, der für Abweichungen vom Lastprofil berechnet wird.
Um die Kosten und Netzauslastung berechnen zu können, gibt es Standardlastprofile. Natürlich gibt es in der Realität davon aber immer Abweichungen durch die Nutzer:innen – etwa weil der Winter deutlich milder als erwartet ist und damit weniger Energie zum Beispiel für das Heizen benötigt wird. Auch Änderungen in den Lebensgewohnheiten können zu Abweichungen führen, etwa wenn die Waschmaschine zu einer anderer Zeit als üblich eingeschaltet wird.
Diese Abweichungen führen teilweise zu erheblichen Kosten für die Betreiber. Denn Strom muss zum richtigen Zeitpunkt eingekauft oder erzeugt werden – und in dem Moment auch verbraucht. Gibt es zu viel oder zu wenig Strom im Netz, muss entsprechend Strom zugekauft oder abgestoßen werden – zu anderen Preisen als ursprünglich kalkuliert.
Nun hängen vor allem Floater-Energietarife an einem im Vertrag festgelegten Strom- bzw. Gaspreisindex. Diese sind üblicherweise im Preisblatt zu finden. Anhand dieser erfolgt die Preiskalkulation für die Anbieter. Die zusätzlichen Kosten für die Abweichung vom Lastprofil wird durch den Lastprofilfaktor gedeckt. Muss der Anbieter wegen Über- oder Unterverbrauch Strom abstoßen oder ankaufen, können so die Mehrkosten abgefangen werden. Darum wird der Indexpreis mal dem Lastprofilfaktor verrechnet. Dies betrifft vor allem Floatertarife, und nur selten andere marktpreisgebundene Tarife, die regelmäßig mittels Index angepasst werden.
Unterschiedliche Festlegung
Prinzipiell darf jeder Anbieter seinen Lastprofilfaktor selbst festlegen. Da es sich um eine Art Risikoaufschlag handelt, unterscheidet sich dieser Faktor nicht nur von Anbieter zu Anbieter, sondern mitunter auch von Produkt zu Produkt.
( Artikel veröffentlicht: 22.08.2024 )