eFuels sind Kraftstoffe, die nicht mineralischen Ursprungs sind und deren Erzeugung keine endlichen Ressourcen verbraucht. Sie sollen zukünftig konventionelle Kraftstoffe, wie zum Beispiel Benzin, ersetzen.
eFuels ist die Abkürzung vom englischen Begriff „electrofuel“ und bezeichnet synthetische Kraftstoffe, die mittels elektrischer Energie aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid (CO2) gewonnen werden. Teilweise werden sie auch als E-Sprit oder als Synfuels bezeichnet. Nicht gemeint sind jedoch Bio-Kraftstoffe wie Biogas, die zumeist aus Stärke, Zucker oder Pflanzenölen bestehen.
Wie werden eFuels hergestellt?
Hergestellt werden eFuels aus Wasserstoff und CO2. Vereinfacht gesagt wird dafür Wasser mittels Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten; dann wird der Wasserstoff mit CO2 zu Kraftstoff verarbeitet. Dieser Prozess wird als Power-to-Fuel (Englisch für „Strom zu Kraftstoff“) bezeichnet. Chemisch ähnelt die Zusammensetzung dem von Erdöl, und kann genau wie dieses zu Benzin oder Diesel weiterverarbeitet werden.
Vorteile und Nachteile von eFuels
eFuels gelten als CO2-neutral, weil bei der Herstellung genau so viel CO2 im Kraftstoff gebunden wird, wie danach beim Verbrennen wieder ausgestoßen. Freilich muss der Strom dafür aus einer erneuerbaren Energie wie Wasserkraft, Sonnenenergie oder Windkraft gewonnen werden. Das ist ein großer Schritt für die Energiewende.
Gleichzeitig ist der Einsatz von eFuels in Verbrennungsmotoren aber leider auch hochgradig ineffizient. Sie haben einen Wirkungsgrad von nur 10 bis 15 Prozent – ein extrem niedriger Wert. Zum Vergleich: Konventionelle Verbrenner haben einen Wirkungsgrad von rund 30 Prozent, e-Autos von rund 75 Prozent. Selbst wenn die Technik in den nächsten Jahren ein paar Sprünge nach vorn schaffen würde, könnte sie mit E-Autos weiterhin nicht mithalten.
Österreich verbraucht jährlich etwa 10 Milliarden Liter Benzin und Diesel. Der Strombedarf, um sie mit eFuels zu ersetzen, würde unsere Gesamtstromproduktion von rund 71 Terawattstunden deutlich übersteigen. Man bräuchte dafür nämlich rund 260 Terawattstunden Strom – also etwa der Stromverbrauch Australiens! Wie und ob sich E-Mobilität rechnerisch ausgehen würde, findest Du im Ratgeber 100 Prozent E-Mobilität: Haben wir genug Strom für Elektroautos in Österreich?.
Die Nutzung von Fuels ist daher weniger in Autos zu sehen, sondern nur dort, wo Verbrennermotoren nicht ersetzt werden können, wie zum Beispiel im Flugverkehr und der Schifffahrt. Protegiert werden eFuels für Autos aber vor allem von der Mineralölindustrie, die durch die immer stärkere Elektrifizierung Angst vor finanziellen Einbußen haben. In Österreich werden die Interessen der eFuel-Hersteller durch die eFuel Alliance Österreich vertreten.
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( Artikel veröffentlicht: 08.10.2024 )