Laufkraftwerke funktionieren mit Wasserkraft. Mit der Energie des Wassers wird Strom erzeugt. Dieser ist sowohl grundlastfähig als auch erneuerbar.
Über 60 Prozent des in Österreich produzierten Stroms kommen aus den etwa 5.000 Wasserkraftwerken. Rund 4.000 davon sind Kleinwasserkraftwerke, die besonders wichtig sind, um die regionale Versorgung zu gewährleisten. Viele davon sind Laufkraftwerke.
Wie funktioniert ein Laufkraftwerk?
Ein Laufkraftwerk nutzt den Höhenunterschied eines Flusses ober- und unterhalb einer Staustufe. Diese Staustufe wird üblicherweise mit Hilfe eines Querbauwerks (Wehr) aufgestaut, damit die Fallhöhe möglichst groß ist. So fällt Wasser auf eine Turbine, die durch ihre Bewegung einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Im Gegensatz zu Speicherwasserkraftwerken wird das fließende Wasser bei Laufwasserkraftwerken nicht in einem Reservoir gespeichert. Dieser Kraftwerkstyp kann daher Energie nicht speichern. Sie werden daher vor allem zur Deckung der Grundlast genutzt. Das bedeutet, sie bilden das Rückgrat der österreichischen Stromversorgung und liefern dauernd den ständig benötigten Strom.
Wieviel Leistung bringt ein Laufkraftwerk?
Das größte Laufkraftwerk Österreichs ist das Laufkraftwerk Altenwörth in Niederösterreich, das etwa 2 TWh (Terawattstunden) Leistung aus erneuerbarer Wasserkraft bringt. Dieses Donau-Laufkraftwerk verfügt über 328 MW Turbinenleistung und läuft schon seit 1976.
Seit wann werden Laufkraftwerke genutzt?
Laufkraftwerke gibt es seit der Frühzeit der Elektrizität: 1853 wurde an den Niagarafällen Strom erzeugt, Ende 1895 wurde dort das Edward-Dean-Adams-Kraftwerk in Betrieb genommen. Dies war weltweit das erste öffentliche Großkraftwerk für die Erzeugung von Wechselstrom.
In Österreich baute der Erfinder Friedrich Wilhelm Schindler bereits 1884 ein kleines Wasserkraftwerk bei Kennelbach, aus dem sich später die Vorarlberger Kraftwerke entwickelten.
Vorteile und Nachteile von Laufkraftwerken
Die Kosten für Bau und Betrieb sind bei Laufkraftwerken relativ gering. Der Bau und die Wartung kosten natürlich Geld, doch auch dies ist in Relation zu anderen Kraftwerkstypen eher kostengünstig. Darüber hinaus ist Wasser eine kostengünstige Energiequelle, weil es bei uns in großen Mengen verfügbar ist.
Laufkraftwerke haben einen hohen Wirkungsgrad, das bedeutet sie nutzen die Energie sehr gut.
Wasserkraft ist besonders sauber und sicher. Es gibt keine Entsorgungsproblematiken wie beim Atomstrom und keine CO2-Emissionen wie bei Verbrennungsanlagen.
Laufkraftwerke sorgen für einen aktiven Hochwasserschutz, da zum Beispiel die Speichersysteme große Wassermassen gut abfangen können, bis Bäche und Flüsse die aufgestauten Wassermengen aufnehmen und abführen können. Höhenverstellbare Wehrfelder der Wehranlagen können Wasser kontrolliert aus den Rückstauräumen ablassen. In flacheren Regionen schützen Dämme und Aufschüttungen an den Rückstauräumen, die Uferbefestigungen und die Wehranlagen selbst werden bei Laufkraftwerken so ausgeführt, dass sie auch jene extremen Hochwässer bewältigen können, die nur alle paar Jahrzehnte einmal vorkommen.
Leider stellen sie aber einen Eingriff in die Natur dar. Bei modernen Laufkraftwerken muss daher auf Fische geachtet werden, die zu ihren Laichplätzen wollen. Mit sogenannten Fischtreppen und fischfreundlichen Turbinen bleibt die Durchgängigkeit der Flüsse erhalten. Alte Anlagen sind verpflichtet nachzurüsten.
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grundlastfähig
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hoher Wirkungsgrad
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keine Emissionen (CO2)
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bietet aktiven Hochwasserschutz
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Eingriff in das Ökosystem
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( Artikel veröffentlicht: 08.08.2024 )