Österreich ist seit 2024 wieder in ein Stromexportland. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren wird dabei immer höher.
In den letzten Jahren war Österreich Nettostromimporteur – wir haben also mehr Strom verbraucht, als wir erzeugen konnten, und mussten Strom einkaufen. Seit 2024 sind wir allerdings wieder Nettoexporteur – wir erzeugen bilanziell mehr Strom, als wir verbrauchen und können daher welchen ins Ausland verkaufen.
Import und Export von Strom
Die Stromerzeugung stieg 2024 auf rund 82 Terawattstunden (TWh), während der Verbrauch bei rund 64,5 TWh lag. Der Erzeugungsmix war 2024 stark durch Wasserkraft geprägt (60 Prozent), gefolgt von Wind- und Solarenergie (20 Prozent), fossilen Kraftwerken (knapp 15 Prozent) sowie CO2-neutralen thermischen Quellen wie Biomasse (rund fünf Prozent). Bilanziell konnte Österreich im Jahr 2024 an 243 Tagen Strom ins Ausland exportieren.
Strom wird erzeugt und muss in dem Moment verbraucht werden, indem er ins Netz gespeist wird. Noch gibt es nämlich keine Stromspeicher im großen Stil. Strom wird daher laufend exportiert und importiert, die Differenz aus den beiden bezeichnet man als Nettostromimport.
Starke erneuerbare Energie
In Österreich wird seit jeher stark auf die Erneuerbaren gesetzt – schon lang bevor dieser Begriff verwendet wurde. Mit einem Anteil von über 85 Prozent an erneuerbaren Energien liegen wir im EU-Vergleich sehr weit vorne.
Besonders stark ist traditionell die Wasserkraft. Sie stemmt rund 60 Prozent unserer Stromerzeugung und damit rund zwei Drittel der erneuerbaren Energien. Sowohl Wasserkraft, als auch Windkraft und Photovoltaik konnten starke Zuwachsraten vorweisen.
Bilanziell konnte im ersten Quartal 2024 rund 93 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs mit den Erneuerbaren gedeckt werden. Das ist insofern ganz erstaunlich, da die Stromproduktion vor allem aus Wasserkraft und Sonnenkraft in den Wintermonaten meist zurückgeht. Bis 2030 soll der heimische Strombedarf zu 100 Prozent (zumindest bilanziell) durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dieses Ziel ist nun in greifbarer Nähe.
Stromkennzeichnung
Durch die verpflichtende Stromkennzeichnung durch Zertifikate ist seit 2015 gesichert, dass kein Atomstrom mehr aus dem Ausland importiert wird. Doch ist in jedem Tarif, der Ökostrom anbietet, auch wirklich Ökostrom drin? Da wird es schwierig. Mehr Infos findest Du hier in unserem Ratgeber Sauberer Strom: Stromkennzeichnung, Herkunftsnachweis und gemeinsamer Handel .
Ökostrom kann nämlich manchmal auch nur mit Zertifikaten erhandelt werden. Man spricht hier auch von sogenanntem Greenwashing. Wichtigster Punkt dafür ist der gemeinsame Handel von Strom und Zertifikat. Dies findest Du bei jedem Tarif bei uns in den Details unter „Herkunft“ genannt.
Weiterführende Links
- Sauberer Strom: Stromkennzeichnung, Herkunftsnachweis und gemeinsamer Handel
- Geschichte der Elektrizität in Österreich
( Artikel veröffentlicht: 19.05.2025 )