Laut Ankündigung der E-Control sollen die Netzkosten für Haushalte ab Jänner 2026 in ganz Österreich bei Gas um durchschnittlich 18,2 Prozent steigen. Dabei stiegen diese bereits 2025 durchschnittlich um 16,6 Prozent. Bei Strom ist der Anstieg deutlich geringer.
Die Netzgebühren für Gas steigen wieder, diesmal um durchschnittlich 16,6 Prozent. Das entspricht einem durchschnittlichen Plus pro Haushalt von 76,78 Euro. Besonders starke Erhöhungen gibt es in Kärnten mit 35 Prozent, gefolgt von Niederösterreich, (30 Prozent), der Steiermark (27,7 Prozent) und dem Burgenland (25 Prozent). Am geringsten ist der Anstieg der Gebühren in Oberösterreich mit 6,5 Prozent.
Weniger ist mehr
Verantwortlich dürfte der Rückgang beim Gastransit sein. Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) schätzt, dass mindestens 70 Prozent der bevorstehenden Preissteigerungen bei den Netztarifen auf den Rückgang im Gastransit zurückzuführen sind. Seit Anfang 2025 importiert Österreich kein Pipeline-Gas mehr aus Russland. Dadurch hat Österreich auch seine Rolle als Gasdrehscheibe Europas vorerst verloren.
Die deutlich geringeren Transportmengen führen zu einem höheren Anteil der Fernleitungskosten im Verteilnetz. Diese vorgelagerten Kosten haben sich von 15 Millionen Euro (2024) auf rund 77 Mio. Euro im Jahr 2026 mehr als verfünffacht.
Hinzu kommt, dass immer weniger Gas verbraucht wird. Die Zahl der Gaszählpunkte sank 2024 um rund 3,1 Prozent auf rund 1,2 Millionen. Dazu kommt der geringere Verbrauch in der Industrie, der sich auf ein Minus von etwa 10 Prozent belaufen soll, und geringere Heizkosten wegen immer milderer Winter.
Entspannung bei Strom
Bei Strom werden die Netzkosten nach dem Rekordanstieg 2025 im Schnitt nur um 1,1 Prozent steigen. Die größten Anstiege verzeichnet Niederösterreich mit 6,9 Prozent, gefolgt von Tirol (11,2 Prozent) und dem Burgenland (16,1 Prozent). In Vorarlberg, Kärnten, Wien und der Steiermark hingegen sollen die Kosten leicht sinken. Den deutlichsten Rückgang soll es mit neun Prozent in Salzburg geben.