Die E-Control hat die Störungszahlen für Strom und Gas analysiert. 2023 mussten wir in Österreich nur etwa 32 Minuten ohne Strom und 1,4 Minuten ohne Gasversorgung auskommen.
Die durchschnittliche Ausfallsdauer aufgrund ungeplanter Stromausfälle lag bei 32,27 Minuten, jene der ungeplanten Gasausfälle bei 1,44 Minuten.
Im Vergleich zu den letzten Jahren zeigt die Statistik daher einen leichten Anstieg – dennoch sind es nach wie vor sehr gute Werte bei der Verfügbarkeit der Strom- und Gasversorgung. Die durchschnittliche Dauer ungeplanter Ausfälle im Gas ist immer weit geringer als im Strombereich. Das liegt vor allem daran, dass unterirdisch verbaute Gasleitungen weniger von externen Umwelteinflüssen betroffen sind als Freileitungen bei Strom.
SAIDI und ASIDI – Indizes für Zuverlässigkeit
Seit 2003 errechnet die E-Control verschiedene Zuverlässigkeitskennzahlen, die auch für einen europäischen Vergleich herangezogen werden können. Diese heißen SAIDI und ASIDI. SAIDI bezieht sich darauf, wie lange ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom bzw. kein Gas hatte. ASIDI ist etwas technischer und berücksichtigt die ausgefallene Transformatorleistung über die Zeit und stellt einen auf die elektrische Leistung bezogenen Indikator dar.
Geplante und ungeplante Ursachen
Versorgungsunterbrechungen können geplante und ungeplante Ursachen haben. Bei geplanten Unterbrechungen werden die Kund:innen im Vorhinein über eine Abschaltung informiert, zum Beispiel aufgrund geplanter Arbeiten im Versorgungsnetz. Ungeplante Versorgungsunterbrechungen treten in Zusammenhang mit äußeren Einflüssen, Anlagenausfällen oder anderen Störungen auf – zum Beispiel, weil ein Baum auf einen Strommasten fällt.
Ungeplante Ursachen werden bei Strom in fünf verschiedene Kategorien gegliedert. Dazu zählen atmosphärische Einwirkungen, Fremdeinwirkung, netzbetreiberinterne Gründe sowie Rückwirkungsstörungen und regional außergewöhnliche Ereignisse. Regional außergewöhnliche Ereignisse können zum Beispiel extreme Wetterlagen sein.
Fast ein Viertel aller ungeplanten Unterbrechungen 2023 waren regional außergewöhnliche Ereignisse und damit die häufigste Ausfallsursache. Atmosphärische Gründe mit waren mit 18 Prozent der zweithäufigste Grund, gefolgt von netzbetreiberinternen Ursachen mit etwas mehr als 10 Prozent, zu denen z.B. Fehlschaltungen oder der Ausfall von Netzelementen zählen.
Die durch regional außergewöhnliche Ereignisse verursachten Versorgungsunterbrechungen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, nämlich von knapp 11 Prozent auf knapp 24 Prozent. Vor allem der Süden Österreichs war von regional außergewöhnlichen Ereignissen wie massiver Schneefälle oder extremen Unwettern betroffen. Die meisten Versorgungsunterbrechungen im Jahr 2023 waren in den Monaten Dezember und Juli, gefolgt von Jänner, August und Februar.