Im europäischen Vergleich schneidet Österreich bei der Glasfaser besonders schlecht ab. Dies wurde im Rahmen der FTTH Conference 2025 erneut bestätigt.
Bei der Glasfasernetzverfügbarkeit erreicht Österreich nur 49,66 Prozent bzw. im EU-Vergleich Platz 24 von 28. Die Glasfasernetzverfügbarkeit beschreibt, in welchem Umfang Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen an ein Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden können.
EU besser ausgebaut
Innerhalb der EU sieht es zumeist deutlich besser aus. Spitzenplatz erhält Rumänien mit einer Glasfasernetzverfügbarkeit von 93,6 Prozent, gefolgt von den Niederlanden mit 92,92 Prozent und Portugal mit 91,13 Prozent. Den letzten Platz erreicht Belgien mit mageren 27,95 Prozent.
Unsere Nachbarländer Slowenien (81,43 Prozent) und Ungarn (79,5 Prozent) liegen über dem EU-27-Durchschnitt von 69,13 Prozent. Knapp unter dem Durchschnitt liegen die Slowakei (65,87 Prozent) und Italien (64,33 Prozent). Nur Deutschland (42,48) und Tschechien (41,94 Prozent) liegen sogar noch hinter uns.
Wirtschaftsstandort in Gefahr
Es hat also nur rund jede zweite Person in Österreich Zugang zu einem leistungsfähigen Glasfasernetz. Die mangelnde Glasfaserinfrastruktur bremst die digitale Entwicklung des Landes erheblich. Ohne flächendeckenden Zugang wird Österreich in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing nicht konkurrenzfähig bleiben. Doch nicht nur dort, auch generell ist Österreich dadurch als wirtschaftlicher Standort immer unattraktiver.
Kupferbasierte Netze über Telefonleitungen oder Koaxialkabel können die notwendigen Bandbreiten schlichtweg nicht liefern. Auch Mobilfunknetze sind nur dann leistungsfähig genug, wenn ihre Basisstationen direkt ans Glasfasernetz angeschlossen sind.
Die Open Fiber Austria fordert daher nun einen raschen Ausbau. Sonst wird befürchtet, dass ein erheblicher digitaler Wettbewerbsnachteil droht, der Innovationen, Wirtschaftswachstum und technologische Entwicklungen massiv beeinträchtigen kann.
Der Ausbau der Glasfasernetze muss konsequent fortgesetzt werden – sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum, wo der Bedarf am größten ist.
Igor BrusicPräsident der Open Fiber Austria