Österreich ist trotz hoher Stromkosten wechselfaul

verfasst am 19.11.2024
Österreich ist trotz hoher Stromkosten wechselfaul

Jede:r jammert über das fehlende Geld, aber sparen wollen wir irgendwie auch nicht. Dabei wäre das bei Energiekosten mit ein paar Klicks schnell erledigt. Wir haben österreichische Haushalte befragt, warum sie nicht wechseln.

Du suchst einen günstigen Stromanbieter? Hier gibt es den besten Tarif. Der Wechsel geht auch ganz schnell und schmerzlos – versprochen! 😉

Wir haben bei marketagent eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben, für die 1.000 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren im November 2024 für uns befragt wurden. Trotz der Ankündigung von steigenden Energiekosten zeigt sich die Mehrheit der Österreicher:innen erschreckenderweise unbeeindruckt und plant keinen Tarifwechsel: Über die Hälfte (59 Prozent) möchte keinen Wechsel vornehmen! Nur 20 Prozent der befragten Haushalte planen ihren Stromtarif oder -anbieter noch in diesem Jahr zu wechseln. Das erstaunt uns, besonders in Hinsicht auf das Ende der Strompreisbremse mit Ende 2024. Doch mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) wusste bisher nichts vom Auslaufen der Strompreisbremse.

Lieber beim Landesversorger?

Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten wird aktuell von einem Landesenergieversorger oder einem städtischen Anbieter mit Strom beliefert. Nur weniger als die Hälfte der Befragten haben in der Vergangenheit bereits einmal ihren Stromanbieter gewechselt.

Dabei haben sich 23 Prozent einfach nicht mit einem Wechsel beschäftigt, während 21 Prozent Sorge vor versteckten Kosten und Gebühren äußern. Für beide Probleme wäre ein Kraut gewachsen – nämlich mit einem Tarifwechsel über tarife.at!

Teurer Alttarif

Ganze 44 Prozent fühlen sich mit ihrem Tarif zufrieden – leider ist dies zumeist ein Trugschluss. Wir haben knallhart nachgerechnet und in den meisten Fällen lassen sich, im Vergleich zu den Landesenergieversorgern, im ersten Vertragsjahr beim Arbeitspreis – je nach Tarifgestaltung – zwischen 30 und 50 Prozent einsparen.

Wir empfehlen daher einen regelmäßigen Tarifwechsel – am besten alle 12 Monate – um von großzügigen Neukundenangeboten zu profitieren.
Je nach Bundesland liegt das Ersparnispotential zwischen 30 und 50 Prozent pro Jahr. Über 300 Euro können in Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg und Burgenland eingespart werden. Etwas unter der 300 Euro-Marke ist in Niederösterreich und der Steiermark möglich. Die geringste Ersparnis gibt es in Kärnten, Tirol und Wien mit immerhin über 150 Euro.

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass das tatsächliche Einsparungspotenzial durch einen Anbieterwechsel zu einem alternativen Stromanbieter deutlich unterschätzt wird. 30 Prozent der Befragten gehen von Einsparungen von 6 bis 10 Prozent pro Jahr aus. Immerhin 12 Prozent glauben, dass ein Wechsel über 20 Prozent Ersparnis bringen kann.

Auslaufen der Strompreisbremse

Eine Milliarde Euro – so viel werden alle österreichischen Haushalte zusammengerechnet ab 2025 allein für ihre Stromrechnungen zahlen. Die Strompreisbremse läuft nun mit Ende Dezember aus und bislang wurde diese Maßnahme für die Dauer ihrer Wirkung (1. Dezember 2022 bis 31. Dezember 2024) mit rund 2 Milliarden Euro aus dem Bundesbudget finanziert.

Bei über 4,1 Millionen Haushalten konnte dadurch jeder private Stromanschluss mit durchschnittlich 244 Euro pro Jahr entlastet werden. Doch damit ist in Kürze Schluss. Zusätzlich werden die Energiekosten im kommenden Jahr durch höhere Stromnetzentgelte in vielen Haushalten um einen dreistelligen Eurobetrag pro Jahr steigen.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.