Die Fördertöpfe für den Heizkesseltausch sind leer. Wirtschaftskammer und VÖK wünschen eine Erneuerung, da sonst Arbeitsplätze und die Energiewende in Gefahr seien.
Vor der Wahl im September 2024 wurde die Förderung für die Heizungsmodernisierung von allen politischen Parteien befürwortet. Auch waren die Fördermittel ursprünglich bis 2027 geplant gewesen – jedoch kam es knapp vor Weihnachten zu einem regelrechten Ansturm auf die Fördertöpfe, so die Vereinigung Österreichischer Heizungs- und Kesselindustrie (VÖK). Viele Menschen befürchteten, dass dies die letzte Chance für eine Förderung war und stellten Anträge. Die VÖK wünscht nun eine rasche Weiterführung der Förderung von Biomassekesseln und Wärmepumpen.
Auf der Seite der KPC für Förderanträge heißt es nur, dass die Sanierungsoffensive 2024 beendet sei und die Fördermittel erschöpft. Fast 250.000 Heizungen sollen in den vergangenen fünf Jahren getauscht worden sein, oder ihr Tausch zumindest beantragt.
Der Tausch einer Öl- oder Gasheizung gegen eine klimafreundlichere Alternative wurde von Bund, Ländern und teilweise auch von Gemeinden gefördert. Der Bund übernahm bisher bis zu 75 Prozent (bis zu 16.000 Euro) der förderfähigen Kosten. Finanziell schlechter gestellte Haushalte bekamen bis zu 100 Prozent ersetzt.
Leistbares Heizen und Arbeitskräfte in Gefahr
Die hohen Energiepreise und Lebenskosten in Österreich belasten die Haushalte stark, so der VÖK. Moderne Heizungsanlagen bringen eine deutliche finanzielle Entlastung, weil sie wesentlich effizienter sind als Jahrzehnte alte Anlagen. Dazu kommt der Umweltschutzgedanke, denn gerade alte Ölkessel sind starke CO2-Verursacher. Um die Klimaziele der EU zu erreichen, benötigt es Förderungen, um Menschen zu ermöglichen, eine neue Heizanlage finanziell zu stemmen.
Einen weiteren wichtigen Punkt sieht die VÖK bei den Arbeitskräften. Beim Einbau von Wärmepumpen und Holzkesseln in der Installationsbranche sollen rund 40.000 Menschen in Österreich beschäftigt sein. Die Wirtschaftskammer sieht in Österreich deshalb sogar 5.000 Arbeitsplätze direkt in Gefahr, sollten die Fördertöpfe nicht aufgefüllt werden.
Zudem kommen Holz und Holzkessel überwiegend aus Österreich –österreichischen Hersteller sind international führend in dieser Technologie. Die VÖK meint, dass dringend benötigte wirtschaftliche Impulse und Klimaschutz so kombiniert werden könnten. Immerhin sollen für die Förderungen 2,3 Milliarden Euro in den vergangenen fünf Jahren ausgegeben worden sein, doch im gleichen Zug auch zu 7,4 Milliarden Euro an Investitionen angestoßen.