Die Mehrheit der Österreicher:innen möchten ihren Handykonsum einschränken. Immer mehr setzen dazu auch konkrete Maßnahmen.
Deloitte hat 500 Personen in Österreich zu ihrer Smartphone-Nutzung befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele sich einen Digital Detox wünschen, also eine Art Digitalfasten.
Tägliche Handynutzung
Durchschnittlich greifen wir pro Tag 36-mal zum Handy. Fast ein Drittel (30 Prozent) gibt eine Nutzungsdauer von mindestens vier Stunden täglich an. Besonders bei Jüngeren ist die Tendenz stärker: Über ein Viertel der 14- bis 29-Jährigen hat das Handy täglich mehr als fünf Stunden in Verwendung.
Diese starke Nutzung wird zunehmend aber immer kritischer gesehen. Ein Drittel verliert sich häufig in der Smartphone-Nutzung und hat dadurch das Gefühl, wertvolle Zeit zu verschwenden. 20 Prozent empfinden die dauerhafte Erreichbarkeit als belastend. Auch haben 78 Prozent Datenschutzbedenken bei der Nutzung ihres Handys.
Daher verwundert es nicht, dass 62 Prozent den Handykonsum künftig einschränken möchten – ein starker Neujahrsvorsatz? Immerhin scheint der Alltag ohne Smartphone immer schwieriger bewältigbar. Fast ein Viertel (24 Prozent) fühlt sich unwohl dabei, ohne Mobiltelefon unterwegs zu sein oder keinen Empfang zu haben und 21 Prozent verspüren sogar Zwang, dauernd auf das Gerät zu schauen.
Immerhin nutzen wir das Handy für die Kommunikation durch Messaging (85 Prozent) und Telefonieren (81 Prozent), sowie für das Internet (80 Prozent). Auch stark wird es für Social Media (69 Prozent), zum Fotografieren (62 Prozent) und zum Abrufen von Verkehrs- und Wetterinformationen (61 Prozent) verwendet. Ebenso häufig ist die Nutzung als Wecker (60 Prozent), für E-Mails (58 Prozent) und zur Unterhaltung, wie etwa für Handyspiele (51 Prozent) verwendet.
Reizüberflutung, Erschöpfungszustände oder Schlafstörungen - viele Österreicherinnen und Österreicher leiden unter dem übermäßigen Smartphone-Konsum. Viele Menschen sehen den Konsum zunehmend kritisch, fast zwei Drittel möchten diesen künftig einschränken. Zwar ist unwahrscheinlich, dass sich das in absehbarer Zeit auf die Umsatzzahlen auswirken wird, Netzbetreiber und Hardwarehersteller sollten die veränderte Verbraucherperspektive trotzdem ernst nehmen.
Florian BrencePartner bei Deloitte Österreich
Maßnahmen für Handyzeit-Reduzierung
62 Prozent wollen die Nutzung des Smartphones reduzieren – und 63 Prozent haben auch schon Maßnahmen dazu gesetzt. 32 Prozent schalten den Ton aus, 21 Prozent schalten Benachrichtigungen aus. 19 Prozent lassen es in der Tasche oder außer Reichweite liegen. Weitere Maßnahmen sind Apps zu löschen, für die zu viel Zeit verwendet wird, das Handy generell auszuschalten oder die Bildschirmzeit in den Einstellungen zu begrenzen. Nur 37 Prozent gibt an, gar keine Maßnahmen zu setzen.