Morgen, am 5. Oktober 2024, wird erstmals der AT-Alert getestet. Dies ist die Katastrophenwarnung via Handy. Künftig soll so vor Hochwasser, Sturm, Chemieunfällen und anderen Gefahrensituationen gewarnt werden können.
Am 5. Oktober werden österreichweit die Sirenen getestet. Dies läuft nach einem Zeitplan von 12 Uhr bis 12:45.
- 12:00 – Signal Sirenenprobe: Sirenen heulen 15 Sekunden lang
- 12:15 – Signal Warnung: gleichbleibender Dauerton für drei Minuten
- 12:30 – Signal Gefahr: auf- und abschwellender Heulton für eine Minute
- 12:45 – Signal Entwarnung: gleichbleibender Dauerton für eine Minute
Zusätzlich wird es auch eine Warnung per Handy geben. Jedes Handy wird wegen des AT-Alerts einen schrillen Signalton absetzen. Zusätzlich gibt es eine erklärende Text-Meldung auf dem Bildschirm: „Achtung Test - Österreichweite Testauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Testauslösungen von AT-Alert.“
Neuer Handy-Katastrophenalarm
Wie von der EU vorgeschrieben, wurde die Katastrophen-Benachrichtigung via Handy fertiggestellt. Diese soll den Sirenenalarm zukünftig ergänzen. Am 5. Oktober wird das neue Handywarnsystem erstmals österreichweit probeweise ausgelöst werden.
Auch dies läuft nach einem Zeitplan von 12 Uhr bis 12:45.
- Um 12 Uhr wird österreichweit vom Bundesministerium für Inneres gewarnt.
- Um 12:45 Uhr wird der AT-Alert von den Landeswarnzentralen der neun Bundesländer für ihr Landesgebiet ausgelöst. Hier kann es auch zu Überschneidungen in Grenzgebieten kommen.
Für das Empfangen des AT-Alert sind neuere Handy automatisch fähig. Die Technologie dahinter wird „Cell Broadcast“ genannt. Diese nutzt die Mobilfunknetze, um Nachrichten innerhalb einer Funkzelle an alle Handys darin zu senden. Man muss sich dafür weder registrieren, noch eine App installiert haben.
Der Vorteil für die Katastrophenwarnung per Handy ist, dass im Anlassfall schnell und direkt viele Menschen in einem bestimmten Gebiet gewarnt werden können. So kann die Bevölkerung bei Katastrophen wie Hochwasser, Sturm, Chemieunfällen, grenznahen Reaktorunglücken oder anderen Gefahren gewarnt werden. Da keine Registrierung erforderlich ist, ist sichergestellt, dass möglichst viele Menschen niederschwellig erreicht werden und keine personenbezogenen Daten abgefragt oder verwendet werden.
Kein Alarm am Handy?
Die meisten Handys unterstützen den AT-Alert, denn die Technik Cell Broadcast wird ab iOS 16.1 (wie etwa dem iPhone 6s oder SE) und Android 11 (wie etwa dem Samsung Galaxy S10 oder S20, Google Pixel 4a oder OnePlus 8 Pro) unterstützt.
Zur Sicherheit empfiehlt es sich in den Einstellungen unter dem Menu „Notfallwarnungen“ nachzusehen, ob Warnungen zugelassen sind. Bei Handys, die älter sind, dürfte der Probe-Alarm leider ins Leere gehen. Wer noch ein altes Handy hat, sollte im Menüpunkt „Cell-Broadcast“ überprüfen, ob das Gerät Cell-Broadcasts unterstützt.
Übrigens benötigen Handys keine SIM-Karte um zu alarmieren: Alle Mobilfunkendgeräte – also Handys, Smartphones und auch Tablets, die für die Nutzung in Mobilfunknetzen vorbereitet sind – empfangen die „Cell-Broadcasts“, selbst wenn keine SIM-Karte eingelegt ist, solange irgendein Netz vorhanden ist.
Ist AT-Alert schon in Betrieb?
Bei der Hochwasserkatastrophe im September 2024 wurden in manchen Gegenden bereits akute Warnungen verschickt. Da das AT-Alert-System sich zu dem Zeitpunkt aber noch im Testmodus befand, konnten nicht alle Betroffenen erreicht werden. Diese Testphase ist nun beendet und AT-Alert ist voll funktionsfähig.